Presse-Archiv 2005

Landrat und vier Bürgermeister widersprechen dem Aktionsplan Darmstadt

Konsequenzen einer Sperrung nicht bedacht

07.07.2005

Darmstadt-Dieburg - Auf Widerspruch stößt der vom Hessischen Umweltministerium vorgelegte Aktionsplan Darmstadt zur Minderung der Feinstaubbelastung im Stadtgebiet bei Landrat Alfred Jakoubek, Bürgermeisterin Christel Sprößler (Roßdorf) sowie den Bürgermeistern Gernot Runtsch (Mühltal), Karl Hartmann (Reinheim) und Werner Schuchmann (Ober-Ramstadt). Die in dem Papier vorgesehenen Sperrungen der Zufahrt vom Autobahnkreuz Darmstadt für Lkw über 7,5 Tonnen beziehungsweise der Hügelstraße für Lkw über 3,5 Tonnen und ein Durchfahrtsverbot der mittleren Rheinstraße bei gleichzeitiger Umleitung über die Landskronstraße mache deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit den Konsequenzen für die umliegenden Kommunen offensichtlich nicht stattgefunden habe. Der vorgelegte Entwurf treffe weder Aussagen zu verträglichen Umleitungsstrecken für Lkw über 7,5 Tonnen noch zu den Belastungen für die Nachbarkommunen.

Bereits heute, so argumentiert das kommunalpolitische Quintett, seien die Strecken von der Anschlussstelle Darmstadt-Eberstadt über Nieder-Ramstadt, Hahn und Reinheim zur Anschlussstelle Roßdorf Ost der B 26 sowie von der B 26 über Roßdorf, Ober-Ramstadt und Nieder-Ramstadt zur A 5 äußerst stark befahrene Ausweichstrecken. Seit der Einführung der Lkw-Maut sei sogar noch eine deutlichere Zunahme des Lkw-Verkehrs registriert worden. Die hieraus resultierenden Belastungen für die Anwohner seien schon jetzt nicht mehr tragbar.

Diese Situation würde sich durch die vorgesehenen Sperrungen noch massiv verschärfen. Eine Sperrung des Darmstädter Stadtgebiets würde einen großen Teil des Lkw-Verkehrs geradezu dazu zwingen, auf die Strecken durch die vier Kommunen auszuweichen. Der Aktionsplan Darmstadt widerspreche damit der grundlegenden Maßgabe, dass eine reine Verlagerung der Belastung in Nachbarkommunen auszuschließen sei. Hinzu kämen durch die ungeklärte Verkehrsführung Wettbewerbsnachteile für Unternehmen in den östlich von Darmstadt gelegenen Kommunen.

Der Landrat, die Bürgermeisterin und ihre drei Amtskollegen fordern daher, dass von einer Sperrung der Zufahrt vom Autobahnkreuz Darmstadt für Lkw über 7,5 Tonnen Abstand zu nehmen sei. Eine entsprechende Sperrung sollte erst dann erfolgen, wenn ein Gesamtkonzept für eine verträgliche Verkehrsführung vorliege. Die schnelle Realisierung der Nord-Ost-Umgehung von Darmstadt sei hierfür eine wichtige Rahmenbedingung.

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