Presse-Archiv 2005

Wespenseminar lehrt sanfte Abwehrmethoden

Draufhauen provoziert nur

04.02.2005

Darmstadt-Dieburg - Die Königin schläft noch. Doch bald wird sie aus der Kältestarre erwachen und ihren Hofstaat gründen. Dann dauert es nicht mehr lang, und das Hauen und Stechen geht los: Wespenalarm allerorten. Zur Beruhigung ängstlicher Zeitgenossen und zur Ehrenrettung der vermeintlich gefährlichen Luftgeschwader schult der Kreis jetzt frühzeitig in sanften Abwehr.

Bei zwei Seminaren - am 19. und 21. Februar, jeweils 8 bis 15.30 Uhr, im Feuerwehrstützpunkt Dieburg, Am Altstädter See 5 - können sich Interessierte zu Wespenberatern ausbilden lassen oder einfach aus Neugier ihr Wissen über die Eigenarten der Hautflügler erweitern. Brandschutzamt und Naturschutzbehörde, die Organisatoren der Kurse, haben als Referenten den Biologen Björn Kleinlogel gewonnen. Er ist IHK-geprüfter Schädlingsbekämpfer und Sachverständiger, hat zudem reichlich Erfahrung im Umsiedeln von Wespen und Hornissen. Die sind eigentlich ganz harmlos und nützlich, nur in der Wahl ihres Domizils - aus Menschensicht - oft ziemlich ungeschickt und mit ihrer Lust auf Süßes lästig. Vor allem die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe (Peravespula germanica und vulgaris), bezeichnenderweise auch "Kuchentischwespen" genannt, geraten zum Leidwesen schreckhafter Naturen gern ins Schwärmen. Auf hektisches Gefuchtel reagieren die Brummer aggressiv und dann ergibt eins das andere. "Draufhauen ist das falsche Mittel", weiß Artenschützer Karsten Heinrich von der Kreisverwaltung. Die unliebsamen Gäste lassen sich auf andere Weise bezähmen. Im Notfall kann man sie ausquartieren, aber das sollte dann fachmännisch geschehen. In einem Nest wohnen schließlich bis zu 7.000 Tierchen. Die Seminare stellen Lösungen vor, wie Menschen und Insekten friedlich miteinander leben können.

Information und Anmeldung (bis 16. Februar) im Landratsamt in Kranichstein, Telefon 06151/881 2219, E-Mail

kheinric@ladadi.de.

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