Presse-Archiv 2005

Kreisspitze widerspricht Grünen-Kritik - Sonderprogramme für Bildung

Schulinvestitionen: Mehr als Ziegel und Fenster

06.05.2005

Darmstadt-Dieburg - Rund 37 Millionen Euro steckt der Landkreis in den Betrieb und die Ausstattung seiner Schulen. Die Ausgaben bewegen sich damit auf dem hohen Niveau der Vorjahre. "Diese gewaltige Summe trotz enorm schwieriger Finanzlage ist der Beweis, dass wir die Bildung unserer Kinder als wichtigste Aufgabe überhaupt ansehen", betonen Landrat Alfred Jakoubek und Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries.

Die Kreisspitze begegnet damit Kritik aus der Grünen-Fraktion an "gravierenden Einsparungen bei der Bauunterhaltung". In seiner Fixierung auf einen Mosaikstein erkenne Fraktionschef Fleischmann offenbar das Gesamtbild nicht. Von Jahr zu Jahr gebe es immer wieder verschiedene Schwerpunkte und entsprechende Gewichtsverschiebungen innerhalb des Wirtschaftsplans. "Investieren in Schulen bedeutet mehr, als Dächer neu zu decken oder Fenster auszutauschen", so Fries. In diesem Jahr liege ein Akzent bei der Ausstattung, das Budget sei entsprechend deutlich angehoben worden. Eine Million für modernen Unterricht in Physik, Chemie und Biologie, 500.000 Euro für Bücher und Musikinstrumente, 100.000 Euro für die Berufsschule, listet die Schuldezernentin die aktuellen Sonderprogramme auf. Damit setzte der Kreis Erkenntnisse aus verschiedenen internationalen Studien um, die in Deutschland mehr Engagement für die naturwissenschaftliche Ausbildung, die musische Förderung und die Lesekompetenz, vor allem an Haupt- und Sonderschulen, anmahnen.

Darüber hinaus fließen laut Fries unter anderem rund 625.000 Euro in Ganztagsangebote an familienfreundlichen Schulen, 260.000 in die Schulsozialarbeit, 140.000 in Integrationsmaßnahmen, 550.000 Euro in "sonstige Lehrmittel". Ein dickes Paket nennt die Erste Kreisbeigeordnete auch das im Jahr 2002 aufgelegte Sporthallenmodernisierungsprogramm mit einem Volumen von mehr als fünf Millionen Euro. Um die Situation wahrhaftig zu beurteilen, müsse man schon "den Blick weiten". Im übrigen erledige der Kreis bei der Instandhaltung der achtzig Schulen durchaus seine Hausaufgaben. In Darmstadt-Dieburg gebe es keinen Sanierungsstau, wie ihn manch anderer Schulträger vor sich her schiebt. Bei der Vorlage des Wirtschaftsplans hatte Landrat Jakoubek offen angesprochen, dass aus Gründen der Haushaltskonsolidierung bauliche Erneuerungsmaßnahmen vorläufig gestreckt werden müssten, weil der Regierungspräsident als Finanzaufsicht keinen größeren Rahmen zulasse. Auf mittlere Sicht geht die Haushaltsstelle Bauunterhaltung wieder beträchtlich in die Höhe, prophezeit Fries: Die "Betonschulen" aus den sechziger und siebziger Jahren werden allmählich reif für eine grundlegende Sanierung. Über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren dürften dafür wohl rund 35 Millionen Euro benötigt werden. Fries: "Dann können sich die Grünen wieder wundern".

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