Presse-Archiv 2006
Unterstützung für Pflegeeltern
18.01.2006
Darmstadt-Dieburg - Ein umfangreiches Programm hat der Pflegekinderdienst des Kreisjugendamts für das erste Halbjahr vorbereitet. Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Familien, die einem fremden Kind Nestwärme bieten, ständig wächst, reagiert der Pflegekinderdienst mit viel Information und Erfahrungsaustausch.
Hatte das Jugendamt vor zehn Jahren noch acht Kinder unterzubringen, sind es inzwischen 22 im Jahr 2005. Insgesamt leben zurzeit rund 129 Mädchen und Jungen - vom Baby bis zum Teenager - in Pflegefamilien. Regelmäßige Gespräche und Seminare bereiten zukünftige Pflegeeltern auf die bevorstehende Aufgabe vor und helfen ihnen und dem Pflegekinderdienst, eine richtige Entscheidung bei der Vermittlung eines Kindes zu treffen. Nachfolgende Beratung und Begleitung durch das Jugendamt sowie Fortbildungsveranstaltungen und intensive Unterstützung in Krisensituationen helfen den Familien, den Alltag mit einem fremden Kind und dessen leiblichen Eltern so zu gestalten, dass es allen Beteiligten gut geht. "Die Gruppenarbeit mit Pflegefamilien ist zu einem Markenzeichen des Landkreises geworden", beschreibt Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries das große Angebot des Pflegekinderdienstes. So wurden im Jahr 2005 18 Paare auf die Aufnahme eines Pflegekinds in drei Seminaren an jeweils fünf Abenden vorbereitet. Praktizierende Pflegeeltern haben sich im vergangenen Jahr sieben Mal zu einem offenen Erfahrungsaustausch getroffen.
Für das Jahr 2006 hat der Pflegekinderdienst für künftige Eltern zur Vorbereitung auf ihr oft nicht leichtes Amt zwei Seminare im Februar und März beziehungsweise im April und Mai organisiert. Dort bekommen die "Vizeeltern" das Grundwissen vermittelt und viele Hinweise zur Entscheidungsfindung, denn die Aufnahme eines fremden Kindes stellt auf Jahre hin Weichen. "Das muss gut durchdacht sein", weiß Regina Bäumchen vom Pflegekinderdienst. Den Vorbereitungsseminaren gehen so genannte Erstgespräche voraus.
In der offenen Pflegeelterngruppe tauschen sich Pflegeeltern aus und klären zusammen mit Mitarbeiterinnen des Jugendamts Fragen. Vier Termine sind hierfür im ersten Halbjahr vorgesehen. Mit Pflegeeltern, die ein Kind aus der Verwandtschaft übernehmen, setzt sich die Verwandtenpflegegruppe auseinander. Eine spezielle Gruppe, Termin ist im März, bietet die Möglichkeit, sich über Alltagssituationen mit dem Pflegekind aus der eigenen Familie beraten zu lassen. Neu ist hierbei, dass zum ersten Mal die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises involviert ist. Schließlich gibt es Ende Juni ein Wochenendseminar für Pflegeeltern, bei der eine Familientherapeutin wertvolle Tipps gibt.
Alle Veranstaltungen sind in einem Faltblatt zusammen gefasst, das beim Pflegekinderdienst des Landkreises zu erhalten ist (Telefon 06151/881-1452, - 1453, -1454 oder -1495). Informationen sind außerdem per E-Mail (r.baeumchen@ladadi.de) oder über das Internet (www.ladadi.de) zu erhalten.