Presse-Archiv 2006

Umweltsünder verursachen Kosten in Millionenhöhe - Fotowettbewerb des ZAW

Weggeworfenes Geld

01.08.2006

Darmstadt-Dieburg - Obwohl im Landkreis Darmstadt-Dieburg Abfälle nachgewiesenermaßen so gründlich auseinander sortiert werden wie kaum anderswo in Hessen, gibt es auch hier immer noch die vermeintlich lässige Art, Lästiges auf die Schnelle in der Landschaft los zu werden. Das beginnt beim achtlos weggeworfenen Eisbecher am Badesee und geht über die Verpackung der Würste an der Grillhütte bis hin zu Teppichresten im Maisfeld oder dem Kühlschrank im Wald. Ganz zu schweigen von den Straßenrändern, die nach wie vor als Freiluft-Mülleimer herhalten müssen.

Das so genannte Littering, die falsche Art der Müllentsorgung, verursachte nach Auskunft der beiden ZAW-Geschäftsführer Jürgen Kreis und Dr. Armin Kehrer im Jahr 2005 mehr als 1,13 Millionen Euro. Das sind pro Einwohner - die Zweitwohnsitze mitberücksichtigt - immerhin 3,66 Euro. Da dieser Betrag in die Berechnung der Müllgebühren einfließt, belasten die Umweltsünder im Endeffekt nicht nur ihren eigenen Geldbeutel, sondern auch den der Allgemeinheit. "Die zusätzlich entstehenden Kosten sind im wahren Wortsinn weggeworfenes Geld", sagt Roswitha Flemming, die Abfallberaterin des Kreises. Zumal weit mehr als die Hälfte an Personalkosten für die kommunalen Mitarbeiter draufgehen, die den Müll oft mühsam wieder einsammeln müssen. Mehr als 1300 Tonnen wilden Müll haben die Bauhöfe der Kommunen allein 2005 gesammelt. Im Durchschnitt sind pro Einwohner 4,3 Kilogramm Abfall in der Landschaft verteilt.

Für etwas Abhilfe sorgen rund 150 Umweltpaten im Landkreis, die den "Rat gegen Unrat" ehrenamtlich unterstützen und seit 2002 die von diesem initiierte Aktion "Saubere Landschaft" hochhalten. Schulklassen, Vereine, aber auch Einzelpersonen durchstreifen regelmäßig die Gegend und sammeln Müll ein. Außerdem sorgen jährliche kreisweite Müllsammelaktionen - die nächste ist am 23. September - für ein properes Bild im Landkreis.

Mit einem Fotowettbewerb will der "Rat gegen Unrat" in diesem Jahr Groß und Klein für die überflüssige Verschandelung ihres Lebensraums sensibilisieren. Der Zweckverband für Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) animiert mit Gesamtpreisen von 2500 Euro Bürgerinnen und Bürger sowie Schulklassen und Vereine, sich mit dem Thema Littering fotografisch zu beschäftigen. Gesucht werden Fotos, die das Problem des wilden Mülls verdeutlichen, die betroffen machen, aber auch zum Handeln anregen und Lösungen anbieten. Ausgesuchte Bilder sollten - mit Ortsangabe und Datum - an den ZAW, Roswitha Flemming, Roßdörfer Straße 106, 64409 Messel geschickt werden. Eine Einsendung ist auch per E-Mail möglich: r.flemming@remove.this.da-di-werk.de. Einsendeschluss ist der 13. Oktober. Die besten Fotos werden in die Plakatausstellung zum Thema wilder Müll aufgenommen.

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