Presse-Archiv 2006

Landkreis legt Konzernbilanz für das Jahr 2003 vor

"Eine Besonderheit des Pilotkreises"

03.02.2006

Darmstadt-Dieburg - Als ein gutes Beispiel für Verwaltungsmodernisierung sieht Landrat Alfred Jakoubek den zweiten Konzernabschluss des Unternehmens Landkreis. "Die Bilanz ist der Beweis dafür, dass der Landkreis mit dem Handwerkszeug des neuen kommunalen Rechnungs- und Steuerungssystems umgehen kann", sagt der Landrat. Darmstadt-Dieburg gehörte bundesweit zu den "Piloten", die die Umstellung von der angestaubten Kameralistik auf die Doppik in Angriff nahmen. Inzwischen erreichen den Vorreiter in Hessen viele Anfragen aus ganz Deutschland, und da die Hessische Gemeindeordnung vorschreibt, dass sämtliche Kommunen bis spätestens 2009 mit dem neuen Rechnungswesen arbeiten müssen, kommt die Kundschaft auch aus der nahen Umgebung.

Der Konzernabschluss für 2003 macht die tatsächlichen Vermögens- und Schuldenwerte des Landkreises transparent. Die Bilanzsumme für das Jahr 2003 liegt bei rund 474 Millionen Euro mit einem Eigenkapital von 189 Millionen Euro. Das Jahresergebnis für 2003 schließt mit einem Minus von rund 18 Millionen Euro ab, die Darlehensverbindlichkeiten summieren sich auf rund 160 Millionen Euro. Der Konzernabschluss weist, inklusive eines Verlustvortrags vom Vorjahr und einer Entnahme aus den Rücklagen, einen Gesamtverlust von rund 27 Millionen Euro auf. Damit geht es, so Jakoubek, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg wie allen Kreisen in Hessen, die wegen ihrer strukturellen Unterfinanzierung beabsichtigen, notfalls Klage gegen das Land zu erheben.

In engem Zusammenhang mir der Konzernbilanz steht der Beteiligungsbericht, bei dem Darmstadt-Dieburg ebenfalls eine Vorreiterrolle einnimmt. Er gibt Aufschluss über die 31 Töchter der Unternehmensfamilie Landkreis, die in den Bereichen Verkehr (zum Beispiel DADINA, Heag mobilo), Ver- und Entsorgung (zum Beispiel ZAS, ZAW, Azur), Sozial- und Gesundheitswesen (zum Beispiel Krankenhäuser) sowie Wirtschaftsförderung und Kreditinstitute (zum Beispiel TIZ, Sparkassen) angesiedelt sind. Der Beteiligungsbericht enthält einen Überblick über die Vermögens- und Ertragslage dieser Tochtergesellschaften. Außerdem ist der Landkreis Mitglied bei rund 40 Vereinen und Institutionen. Der 180 Seiten starke Beteiligungsbericht ist, wie Landrat Alfred Jakoubek sagt, von Bedeutung, weil der Kreis die politische und wirtschaftliche Verantwortung für seine Töchter trägt. "Er ist ein weiterer Schritt zu mehr Transparenz für kommunale Entscheider und Bürger", so Jakoubek.

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