Presse-Archiv 2006

Vorsichtsmaßnahmen erleichtern den Umgang mit den kleinen Brummern

Wespen sind besser als ihr Ruf

07.07.2006

Darmstadt-Dieburg - Mehr als 90 Wespenberater stehen im Kreis parat, um Bürger bei einer Insekteninvasion zu schützen. Die Angst vor Sticheleien lässt zurzeit wieder viele Betroffene über Notruf Alarm schlagen. Es ist Hochsaison: Bienen, Wespen und Hornissen schwärmen aus und beginnen, die traute Kaffeerunde oder den Grillabend zu stören. Unfreiwilligen Gastgebern rät der Artenschutzbeauftragte des Kreises davon ab, gegen vermeintliche Attacken mit rabiaten Mitteln vorzugehen. Die Eindringlinge seien zwar möglicherweise lästig, aber nicht bösartig, ökologisch wertvoll und teilweise gesetzlich geschützt. Statt draufschlagen oder ausräuchern solle man besser Experten zu Hilfe holen. Die Wespenberater verstünden sich auf sanfte Methoden.

Da die kleinen Brummer offensichtlich immer Lust haben, sich an Kuchen, Limonaden oder anderem Essen zu beteiligen, ist es gut, wenn bereits im Voraus einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. So sollten Speisen im Freien stets abgedeckt sein, da die Düfte natürlich besonders verlockend für eine Punktlandung sind. Getränkegläser sollten ebenfalls zugedeckt sein, vor allem Kindern ist der Gebrauch eines Strohhalm zu empfehlen. Vorsicht gilt außerdem beim Barfußlaufen. Ein probates Mittel, Wespen vom Tisch auszuladen, sind halbierte, mit Nelken bespickte Zitronen, weil die Wespen den Geruch nicht mögen. Hilfreich ist es dazu hin, die Insekten durch eine andere, vom Sitzplatz entfernte Nahrungsquelle umzuleiten. Haben die Wespen in unmittelbarer Nähe der Terrasse oder des Balkons ihr Nest gebaut, rät Artenschutzbeauftragter Karsten Heinrich, den Nestbereich nicht zu erschüttern und auf hektische Bewegungen zu verzichten, damit sich die Wespen nicht angegriffen fühlen. Nicht verstellt werden sollte die direkte Flugbahn zum Einflugloch, und man sollte auch der Versuchung widerstehen, das Einflugloch anzupusten.

Im Übrigen sollte nicht vergessen werden, dass Wespen lästige Fliegen und Mücken vertilgen, also durchaus auch nützliche Seiten haben. Die besonders geschützten Hornissen sind nicht gefährlicher als "normale" Wespen, im Gegenteil, sie verhalten sich in der Regel sehr viel ruhiger und haben grundsätzlich kein Interesse am Menschen, geschweige denn am Kuchenteller.

Namen und Rufnummern der Wespenberater sind zu finden im Internet unter www.ladadi.de. In jeder Kommune des Landkreises gibt es kompetente Ansprechpartner. Auf der Internetseite der Artenschutzbehörde steht auch das Merkblatt "Wespen - besser als ihr Ruf". Außerdem gibt es Informationen zu den verschiedenen Wespenarten und Tipps zum Umgang mit den Insekten.

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