Presse-Archiv 2006

Urkunden für Partnerschaft mit der Provincia di Firenze unterzeichnet

Enge Bande in die Toskana

05.01.2006

Nach der feierlichen Unterzeichnung der Urkunden: Von links Parlamentspräsident Pietro Roselli, Landrat Alfred Jakoubek, Kreistagsvorsitzender Dr. Ralf-Rainer Lavies und Verwaltungschef Matteo Renzi.

Darmstadt-Dieburg - Als einen neuen tragenden Stein für das europäische Haus bezeichnet Landrat Alfred Jakoubek die im Dezember besiegelte Partnerschaft zwischen der Provincia di Firenze, der Provinz Florenz in der Toskana, und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Vor dem Hintergrund, dass bereits enge kommunale Bande zwischen Pfungstadt und Figline Valdarno sowie zwischen Roßdorf und Regello bestehen und weitere Partnerschaften zwischen Modautal und Pelago sowie Erzhausen und Incisa in Vorbereitung sind, war es für den Landrat naheliegend, dass auch die dazugehörige Provinz beziehungsweise der Landkreis zueinander finden. Zumal Weiterstadt und Groß-Zimmern ebenfalls Interesse an einer Partnerschaft bekunden.

Diese Mehrfach-Verbindung ist nach Ansicht Jakoubeks eine optimale Voraussetzung für vielfache Begegnungen und einen engen Austausch - sei es zwischen Kommunen, Vereinen, Schulen, Unternehmen oder im privaten Rahmen zwischen Bürgerinnen und Bürgern. Ähnlich äußerte sich bei der feierlichen Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens im Palazzo Medici-Riccardi in Florenz Jakoubeks Amtskollege Matteo Renzi, der konkret die Vorteile eines kulturellen Austausches und die regionale Raumplanung ansprach. Die Provinz Florenz könne von Darmstadt-Dieburg viel lernen, speziell auf den Gebieten Nahverkehr und Müllentsorgung.

Kreistagsvorsitzender Dr. Ralf-Rainer Lavies verwies darauf, dass in Brüssel und Straßburg viel Papier beschrieben werde, letztlich jedoch für jeden Einzelnen Europa weit entfernt sei. Die unterzeichneten Urkunden setzten daher ein Zeichen für ein lebendiges Zusammenkommen von Menschen mit unterschiedlichen Sprachen. Die Partnerschaft der Regionen sei zwar noch eine kleine Pflanze, doch mit Blick auf die Zukunft wünsche er sich einen starken Baum der Freundschaft in europäischer Erde. Mit seinem Pendant, dem fiorentinischen Parlamentspräsidenten Pietro Roselli, vereinbarte Lavies, nach der im Frühherbst dieses Jahres im Landkreis anstehenden Gegenzeichnung der Partnerschaftsurkunden einen Informations- und Meinungsaustausch der beiden Parlamente.

Gelegenheit zu ersten Gesprächen hatte die Delegation aus Darmstadt-Dieburg indes schon während des dreitägigen Besuchs der Provinz Florenz. Neben kulturellen Aspekten gab es auch einen Workshop zum Thema Tradition und Innovation sowie eine - auf ausdrücklichen Wunsch der Gastgeber gehaltenen - Präsentation von Edwin Christl, Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallverwertung Südhessen, über Müllentsorgung und Recycling.

La Provincia di Firenze
Die Provinz Florenz hat rund 930 000 Einwohner (inklusive der Stadt Florenz) und besteht aus 44 Kommunen, die sich rund um Florenz anordnen.

Chef der Verwaltung ist der direkt gewählte Presidente Matteo Renzi, dem zehn hauptamtliche Beigeordnete - La Giunta genannt - assistieren. Jeder dieser Beigeordneten hat sein eigenes Aufgabengebiet.

Dem Consiglio Provinciale - quasi dem Kreistag - steht Presidente Pietro Roselli vor. Im Parlament sitzen 37 Abgeordnete, die insgesamz neun Parteien vertreten. Größte Fraktion ist die Democratici di Sinistra mit 16 Abgeordneten. Das Consiglio hat neun so genannte Kommissionen, die den Ausschüssen im Kreistag entsprechen.

Weiterführende Links:
http://www.provincia.firenze.it/

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