Presse-Archiv 2006

Dritte Gruppe für "Messies"

17.01.2006

Darmstadt-Dieburg - Die überaus große Nachfrage nach Selbsthilfegruppen für "Messies" hat den sozialpsychiatrischen Dienst beim Gesundheitsamt des Landkreises und der Stadt Darmstadt veranlasst, eine weitere Gruppe zu gründen. Bisher existieren seit 2002 zwei Gruppen mit jeweils zehn bis zwölf Teilnehmern - und eine Warteliste. Für die zusätzlich gegründete dritte Selbsthilfegruppe ist der 15. Februar Anmeldeschluss.

So genannte Messies sind Menschen, die nichts wegwerfen können und geradezu zwanghaft alles Mögliche sammeln und aufheben. Dabei betont Diplom-Sozialpädagogin Christina Grimm-Pretzsch vom Gesundheitsamt, dass der betroffene Personenkreis keineswegs schlampig sei, sondern eher zu den Perfektionisten zähle. Gelinge es, die Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen, besserten sich auch die Symptome, die äußere Ordnung werde möglich.

Um Diskretion zu gewährleisten, haben nur direkt Betroffene Zugang zur Selbsthilfegruppe. Die jeweiligen Termine werden nur den Beteiligten bekannt gegeben. Den Schutz der Vertraulichkeit nehmen die "Messies" dankbar an. Ihr Leidensdruck ist groß, oft sind sie Beschimpfungen ausgesetzt, fühlen sich verletzt und reglementiert. Einmal nicht als Außenseiter dazustehen und Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu treffen, empfinden sie als wohltuend. Die Bezeichnung "Messie" leitet sich von dem englischen Wort "mess" für Unordnung, Wirrwarr ab.

Kontakt für Interessierte: Christina Grimm-Pretzsch, Telefon 06151/330935, und Ute Frensch-Böhnle, Telefon 330996, beim sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamts.

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