Presse-Archiv 2006

Landkreis konzentriert sich auf das Miteinander der Generationen

Herausforderung demografischer Wandel

19.09.2006

Darmstadt-Dieburg - Um den altersstrukturellen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu begegnen, hat die Kommission "Demografische Entwicklung" des Landkreises Darmstadt-Dieburg zwei Workshops initiiert, die sich mit dem Zusammenleben der Generationen befassen. Aktuelle Prognosen bestätigen, dass sich die Altersstruktur in Darmstadt-Dieburg bis zum Jahr 2050 drastisch verändert. Bei bis dahin prognostizierten 270 000 Einwohnern (derzeit 290 000) steigert sich der Anteil der Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre von aktuell 22 Prozent auf 39 Prozent. Demgegenüber verringert sich der Anteil der unter Zwanzigjährigen von 21 auf 15 Prozent, der der Menschen zwischen 20 und 60 Jahren von heute 57 auf 46 Prozent. "Auch wenn noch kein akuter Handlungsbedarf besteht", so Landrat Alfred Jakoubek, "müssen schon jetzt Maßnahmen ergriffen werden". Man dürfe die Gefahren der künftigen Bevölkerungsentwicklung nicht unterschätzen, müsse neue Wege suchen und nicht auf alte Rezepte vertrauen.

Wie beim ersten der beiden Workshops im Sitzungssaal des Landratsamts in Darmstadt-Kranichstein deutlich wurde, bestehen die demografischen Herausforderungen aus einem ganzen Bündel an Maßnahmen. Handlungsfelder sind zum Beispiel die Anpassung der Infrastruktur, bürgerschaftliches Engagement, der Bildungssektor, integrative Programme, der Komplex Stadtentwicklung und Wohnen, die Wirtschaftsförderung, Kooperationsmodelle und nicht zuletzt die kommunalen Finanzen. Vielfältige Angebote für Senioren gibt es bereits über das Kreisseniorenbüro oder über die Kreisvolkshochschule, doch angesichts der Prognosen, gewinnen gerade auch diese beiden Institutionen künftig einen neuen Stellenwert.

Eine wichtige Rolle spielt außerdem das Miteinander der Generationen, das für die Kommission Themenschwerpunkt weiterer Aktivitäten ist. Dazu gehören nicht nur gemeinschaftliche Wohnprojekte von Jung und Alt, sondern auch  zum Beispiel Aufbauhilfen zur Selbsthilfe, die Förderung von Nachbarschaftsstrukturen, Barrierefreiheit oder Kontaktmöglichkeiten. Um das Miteinander zu stärken regt der Landkreis generationenübergreifende Projekte an beziehungsweise macht an Hand eines Fragebogens eine Bestandsaufnahme. Abgefragt werden in den 23 Landkreiskommunen, ob es bereits entsprechende Projekte gibt, wer dahinter steckt und welchen Nutzen die Aktivitäten haben. Mit dem Fragebogen soll einerseits ermittelt werden, ob etwa Kommunen künftig zusammenarbeiten können oder sollen, aber auch, wie der Landkreis unterstützend tätig werden kann. "Diese Verknüpfung ist eine unverzichtbare Grundlage für künftige Aktivitäten", meint Landrat Jakoubek. Deshalb begrüßt er es auch, dass Darmstadt-Dieburg Modellkommune im Projekt "Hessen 2050 - Sichere Zukunft im demografischen Wandel" der hessischen Landesregierung ist." Der nächste Workshop zum Thema findet im Dezember statt.

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