Presse-Archiv 2007

Eichenprozessionsspinner – Landkreis ist vorbereitet

15.06.2007

Darmstadt-Dieburg – „Bislang wurden im Landkreis weder Nester von Eichenprozessionsspinnern gesichtet, noch sind uns Fälle von Personen bekannt, die hier mit den Raupen in Kontakt gekommen sind“, berichtet das Gesundheitsamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt. Da jedoch in zahlreichen Regionen Südhessens bereits Nester entfernt, Spiel- und Sportplätze abgesperrt und Menschen behandelt werden mussten, sei es erforderlich, dass Ärzte und Bürger über die Eigenheiten des Eichenprozessionsspinners und die möglichen körperlichen Symptome gut informiert sind.

Der graue, nachts fliegende Falter legt in den Baumkronen von Eichen seine Eier ab, die in den Höhen des Baumes weitgehend unentdeckt überwintern. Mit Austreiben der Blätter im April und Mai schlüpfen die Raupen und durchlaufen bis zur Verpuppung im Juni oder Juli sechs Entwicklungsstadien. Mit dem dritten Stadium entwickeln die Raupen giftige Härchen, die mit dem Wind über weite Strecken getragen werden können. Auf dem Weg zur Nahrungsaufnahme wandern die Raupen nachts von den Gespinstnestern in langen mehrreihigen Prozessionen an Eichenstämmen oder auf dem Boden entlang.

Kommen Menschen mit den Härchen in Kontakt, kann es zu Juckreiz auf der Haut führen und es können sich Quaddeln oder anhaltende Knötchen bilden, die auch an Insektenstiche erinnern. Brennende Augen, gereizte Atemwege, Atemnot oder auch Schwindel, Benommenheit und Fieber sind ebenfalls mögliche Krankheitserscheinungen, die durch die Härchen des Eichenprozessionsspinners hervorgerufen werden. In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, der – sofern bekannt – auf den Kontakt mit den Raupen hingewiesen werden sollte. Stellt man eine Raupe auf der Haut fest, bevor sich Symptome zeigen, hilft eine gründliche Dusche von der Haarspitze bis zum Fußzeh. Die Kleider müssen unbedingt gewechselt und bei hohen Temperaturen gewaschen werden.

Wer in öffentlichen Parks oder Grünanlagen Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, sollte sich mit dem Umweltamt seiner Kommune in Verbindung setzen, damit die nötigen Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachleuten mit Schutzanzügen und Atemschutz vorgenommen werden. Für weitere Fragen steht das Gesundheitsamt der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg unter der Rufnummer 06151 / 33090 zur Verfügung.

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