Presse-Archiv 2007

Zecken lauern wieder

10.04.2007

Darmstadt-Dieburg - Nicht zuletzt das milde Klima hat dafür gesorgt, dass die Zecken-Saison etwas früher als gewöhnlich begonnen hat. Das Gesundheitsamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt rät deshalb schon jetzt, sich gegen die von Zecken übertragene Frühsommerenzephalitis (FSME) impfen zu lassen. Zumal nicht nur der Landkreis, sondern neuerdings auch die Stadt Darmstadt zu den Risikogebieten zählen. Das bedeutet allerdings nicht, dass in Darmstadt zunehmend FSME-Erkrankungen aufgetreten sind. Viel mehr trägt das Robert-Koch-Institut, das die Einstufungen vornimmt, der Mobilität der Bevölkerung und dem möglicherweise grenzüberschreitendenen Charakter von Naturherden Rechnung. Rings um Darmstadt gehören neben Darmstadt-Dieburg auch die Landkreise Bergstraße und Groß-Gerau sowie der Kreis Offenbach und der Odenwaldkreis zu Risikogebieten. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg gab es im vergangenen Jahr 13 gemeldete FSME-Fälle, 2005 einen Fall und 2004 drei Fälle. In den Risikogebieten sind bis zu fünf Prozent der Zecken mit FSME infiziert.

Das Gesundheitsamt wendet sich mit seinem Impf-Appell vor allem an Personen, die sich beruflich oder in der Freizeit viel im Wald oder an Flüssen und Bächen in einem Risikogebiet aufhalten. Nach der ersten Impfung folgt nach ein bis drei Monaten die zweite, die Grundimmunisierung ist dann mit der dritten Impfung nach fünf bis zwölf Monaten abgeschlossen. Eine Auffrischung ist nach drei Jahren fällig.

Eine FSME-Erkrankung beginnt meistens ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Danach kann es Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns oder anderer Nervengewebe kommen, die bleibende Schäden wie Lähmungen oder wiederkehrende Anfälle hinterlassen können. Dies ist bei maximal zehn Prozent der Patienten der Fall.

Einen gewissen Schutz vor Zecken bieten geschlossene Kleidung und insektenabweisende Mittel auf der Haut. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man sich jedoch penibel absuchen, ob sich eine Zecke irgendwo am Körper eingenistet hat. Beim sofortigen Entfernen darf die Zecke nicht gequetscht werden, zumal die Krankheitserreger vermutlich mehrere Stunden brauchen, um in die Blutbahn des Menschen zu kommen. "Der einzige sichere Schutz gegen FSME ist jedoch die Impfung", betont Dr. Iris Hofstetter, die Leiterin des Gesundheitsamts.

Noch keinen Impfstoff gibt es gegen die Borreliose, die aber mit Antibiotika behandelbar ist. Erste Anzeichen für eine Infektion mit Borreliose-Bakterien sind häufig eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle und/oder grippe- und rheumaähnliche Beschwerden. Derartige Symptome sind Grund genug, umgehend einen Arzt aufzusuchen, damit eine Antibiotika-Therapie eingeleitet werden kann.

Die FSME-Impfung ist bei niedergelassenen Ärzten und beim Gesundheitsamt möglich. Im Gesundheitsamt wird dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr eine telefonische Impfberatung angeboten (06151/33090). Gegebenenfalls wird ein Impftermin vereinbart.

 

 

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