Presse-Archiv 2007

Ein Brauch, der Folter bedeutet

03.01.2007

Darmstadt-Dieburg - Das Kreisfrauenbüro macht im Rahmen einer Ausstellung zusammen mit der Ausländerbehörde des Kreises im Landratsamt Dieburg auf einen tief verwurzelten Brauch aufmerksam, der gleichzeitig Folter bedeutet: die Beschneidung von Mädchen und Frauen. Die Ausstellung, die auf Initiative der kommunalen Frauenbeauftragten entstanden ist, widmet sich dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung, von der weltweit 130 Millionen Frauen betroffen sind. Die Verstümmelung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, hat nicht nur körperliche, sondern auch seelische Folgen. Viele Frauen leiden unter Depressionen und Angstzuständen. Die Internationale Aktion gegen Beschneidung von Mädchen und Frauen (I)ntact, die die Ausstellung zusammen gestellt hat, versucht mit Aufklärungskampagnen den vermeintlich traditionellen Brauch abzuschaffen und organisiert vor allem in Afrika flächendeckende Sensibilisierungskampagnen. Die Ausstellung zeigt die Arbeit von (I)ntact und ihren Partnern in den Schwerpunktländern Benin, wo es schon gute Erfolge gibt, Burkina Faso, Senegal und Togo.

Mit dieser Ausstellung will die Ausländerbehörde gerade die ausländischen Antragstellerinnen und Antragsteller sensibilisieren und ihnen verdeutlichen, was sie unter Umständen ihren Kindern antun. Darüber hinaus soll gezeigt werden, dass das Thema Beschneidung nicht vor den Grenzen Deutschlands Halt macht. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Landratsamts noch bis zum 19. Januar zu sehen. Am 16. Januar zeigen die Organisatoren um 11 beziehungsweise um 14 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts in Dieburg einen Film zum Thema und machen auf entsprechende Literatur aufmerksam.

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