Presse-Archiv 2007

Abfallkonzept: nachhaltig und Ressourcen schonend

18.12.2007

Darmstadt-Dieburg - Als ein hervorragendes Instrument für künftige Planungen betrachtet Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann das aktualisierte Abfallwirtschaftskonzept für den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Das vorliegende Konzept beschreibt die Entwicklung für den Zeitraum 2007 bis 2015 und ist das vierte seiner Art. Das erste Abfallwirtschaftskonzept wurde im Jahr 1992 erstellt. "Innerhalb der letzten 17 Jahre gab es einen enormen Wandel", stellt Christel Fleischmann fest. Man habe sich von der reinen Abfallbeseitigung hin zur Kreislaufwirtschaft bewegt. Abfall sei heute eine immer wichtiger werdende Ressource mit wachsender Bedeutung auch für die Energiegewinnung und den Klimaschutz.

Dass sich der Landkreis dabei auf einem guten Weg befindet, beweist ein Vergleich mit den Anfängen der Konzepterstellung. 1990 wurden im Bereich der häuslichen Abfälle nur 23 Prozent der Wertstoffe separat erfasst. Nach und nach führte eine verbesserte Getrenntsammlung zu einer Wertstoff-Erfassung von 82 Prozent im Jahr 2006. Dies entspricht einem Restmüllanteil von nur noch 18 Prozent. Bedingt durch diese Entwicklung steht die Abfallwirtschaft nach Meinung von Fleischmann vor neuen Aufgaben und muss andere Prioritäten setzen. Schwerpunkte liegen dabei in einer langfristigen Entsorgungssicherheit auf hohem ökologischem Niveau, in einer effizienten Nutzung der stofflichen und energetischen Potenziale der Abfälle sowie in der Optimierung von kundenfreundlichen Sammelsystemen. All diese Punkte sind, so Christel Fleischmann, durch die Organisationsform der Kreis-Abfallwirtschaft mit dem Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS), dem Zweckverband Abfall- und Wertstoffsammlung (ZAW), dem DA-DI-Werk mit seinen fünf Kompostierungsanlagen sowie der Arbeitsinitiative Zerlegung und umweltgerechtes Recycling (AZUR) bestens abgedeckt. Die Entwicklung seit 1990 ist ein Beleg dafür, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg bei der Abfallbilanz hessenweit zu den erfolgreichsten Gebietskörperschaften zählt. Pro Einwohner und Jahr gab es 1990 noch 230 Kilogramm Restmüll, 17 Jahre später waren es nur noch 82 Kilogramm. Ähnlich positiv ist die Entwicklung beim Grünabfall (13 Kilogramm beziehungsweise 192 Kilogramm), beim Papier (38 kg/86 kg) und beim gelben Sack (1 kg/33 kg). Besonders evident wird die erfolgreiche Abfallwirtschaft im Kreis beim Grünabfall. Im Jahr 2006 konnten alle Bioabfälle in den kreiseigenen fünf Kompostierungsanlagen verwertet werden, der Export auf externe Anlagen fiel auf Null. Hierdurch werden durch die kurzen Transportwege zu den Kompostierungsanlagen lange Fahrten vermieden und somit die Ressourcen geschont sowie unnötige CO2-Emissionen beträchtlich reduziert.

Der eingeschlagene Weg wird auch in Zukunft beibehalten. "Die Entwicklung der Abfallwirtschaft soll nachhaltig und Ressourcen schonend sein", sagt Kreisbeigeordneter Fleischmann und betont, dass vor allem nachfolgende Generationen nicht mit vorhersehbaren Folgen einer kurzsichtigen Abfallpolitik belastet werden dürfen. Um diesem Ziel gerecht zu werden, sieht das Abfallkonzept zum Beispiel eine kontinuierliche Beratung und Öffentlichkeitsarbeit vor, um Abfall zu vermeiden. Des weiteren soll die Entsorgungsstruktur über den ZAS und dessen Anlagen erhalten bleiben, die kundenfreundlichen Sammelsysteme weiter entwickelt, AZUR beibehalten und illegalen Müllablagerungen noch mehr entgegen gewirkt werden. Angesichts des hohen Niveaus bei der Entsorgung von Abfall mit Spitzenwerten in allen Bereichen ist es nach Auskunft von Christel Fleischmann in der Zukunft eher schwierig, noch bessere Werte zu erreichen. Dies drückt sich auch in den Prognosen im Abfallwirtschaftskonzept aus. Während im Jahr 2006 rund 23 700 Tonnen Restmüll anfielen, werden es im Jahr 2015 voraussichtlich rund 22 500 Tonnen sein. Ähnlich moderat sind die Vorhersagen beim Biomüll (2006: 55 600 beziehungsweise 2015: 56 000 Tonnen) und beim Papier, wo man im Jahr 2015 in etwa die gleiche Menge wie 2006 erwartet: rund 25 000 Tonnen.

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