Presse-Archiv 2007

Ausbildungskostenzuschuss PLUS

Chance für Jugendliche und Betriebe

05.09.2007

Von Links: Volker Paul Sallwey, Team Jugend Ost Kreisagentur für Beschäftigung (KfB); Sigrid Faust-Schmidt, Arbeitgeberservice KfB; Jürgen Kraus, Sinotec Sicherheitsservice Rödermark; Rosemarie Lück, Erste Betriebsleitung KfB; Dr. Georg Rachor, Norbert Braun GmbH Münster; Alexandra Leher-Langer, Langer Umzüge Dieburg; Sascha Langer, Langer Umzüge Dieburg; Obed Hassler, Team Jugend West KfB; Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Darmstadt-Dieburg – „Mit unserem Ausbildungsförderungsprogramm gelingt es uns, junge Menschen in eine Ausbildung zu vermitteln, die über den klassischen Bewerbungsweg eher keine Chancen auf dem Ausbildungsmarkt haben“, erläutert Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter im Landkreis. Bis zum Start des neuen Lehrjahres konnten auf diesem Weg bereits 54 Ausbildungsverträge abgeschlossen werden, es wird erwartet, dass die Zahl im Laufe der nächsten Monate noch weiter ansteigt.

Von dem Programm profitieren Jugendliche und junge Erwachsene, die keinen oder einen schlechten Schulabschluss haben, sozial benachteiligt und nicht älter als 27 Jahre sind. Oftmals haben sie einfach Pech gehabt, keine Unterstützung von zu Hause bekommen, schon eine Ausbildung abgebrochen oder wissen nicht, wie das Ausbildungssystem in Deutschland funktioniert. „Hätte ich die Bewerbungsmappe von unseren Auszubildenden über den üblichen Weg auf den Tisch bekommen, hätte ich sie postwendend zurückgeschickt“, gibt Georg Rachor, von der Norbert Braun GmbH in Münster offen zu. Durch das passgenaue Auswahlverfahren der Kreisagentur für Beschäftigung werde jedoch ein anderer Blick auf die Bewerber genommen, der die Qualitäten hervorhebt, die für den Betrieb relevant und nützlich sind. „Natürlich ist es für uns auch ein Wagnis, es mit diesen jungen Menschen zu versuchen“, erklärt Sascha Langer von Langer Umzüge GmbH, Dieburg. Manche müssten sich erst an Arbeitszeiten gewöhnen, lernen, für ihre Arbeit und den Besitz anderer verantwortlich zu sein sowie mit Vorgesetzten und Kunden umzugehen. „Das ist ein Reifeprozess“, ergänzt Jürgen Kraus von SINOtec Sicherheitssysteme in Rödermark, der sich auf Dauer auszahle. Die drei Betriebe, die in den letzten zwei Jahren insgesamt sechs Jugendliche mit Hilfe des Ausbildungszuschusses eingestellt haben, sehen die finanzielle Förderung deshalb auch als „Linderung des Wagnisses“, mit der sich ihre Bereitschaft erhöhe, sich für die Ausbildung zu engagieren.

Der Erfolg des Programms beruht nach Ansicht von Rosemarie Lück, Leiterin der Kreisagentur für Beschäftigung, im Wesentlichen auf drei Faktoren, die ineinander greifen. Der erste Schritt sei eine gründliche Analyse sowohl der Fähigkeiten der Bewerber als auch der Anforderungen des Unternehmens, das einen Auszubildenden sucht. Hinzu komme die finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro als Zuschuss für das Ausbildungsentgelt, bei Alleinerziehenden stehen dafür 400 Euro im Monat bereit. Wichtig sei auch die Begleitung durch eine Ansprechperson, die bei Fragen, Schwierigkeiten und Konflikten da ist. „Die gute Betreuung durch die Kreisagentur hilft uns, unseren Bedarf an Personal schnell zu decken“, bestätigt Alexandra Lehre-Langer von Langer Umzüge und betont, dass der Ausbildungszuschuss PLUS ein Gewinn für die Jugendlichen und auch für die Betriebe sei.

 

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