Presse-Archiv 2007

Jahresabschluss und Beteiligungsbericht als solide Bilanz

Dienstleistungskonzern Landkreis zieht Bilanz

09.07.2007

Darmstadt-Dieburg - Für den Landkreis Darmstadt-Dieburg ist das neue kommunale Rechnungs- und Steuerungssystem Doppik inzwischen ein gutes Stück Routine geworden. Bereits zum dritten Mal hat Landrat Alfred Jakoubek dem Kreistag eine Konzernbilanz und einen Beteiligungsbericht vorgelegt. Während hessenweit die Umstellung von der in die Jahre gekommenen Kameralistik auf die Doppik erst langsam an Fahrt gewinnt - die Hessische Gemeindeordnung schreibt die Bilanzierung bis spätestens 2009 vor -, sind die Zahlenwerke des Doppik-Pilotkreises Darmstadt-Dieburg mittlerweile fester Bestandteil des Verwaltungshandelns und eine solide Entscheidungsbasis für die politischen Gremien geworden.

Der Konzernabschluss hebt rechnerisch die Trennung zwischen den Abteilungen der Kreisverwaltung und den Unternehmensbeteiligungen des Landkreises auf. "Ob Abteilungen oder kreiseigene Betriebe tätig sind, spielt bei der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung keine Rolle", erklärt Thomas Fiedler, der für die komplexen Konzernabschlussbuchungen und die Beteiligungssteuerung zuständige Abteilungsleiter im Landratsamt. Mit der aktuellen Vorlage wird im Konzernabschluss die tatsächliche Vermögens- und Ertragslage des Landkreises per 31. Dezember 2004 transparent. Die Bilanzsumme beträgt 543 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei 28 Prozent beziehungsweise 155 Millionen Euro. "Ein sehr passabler Wert", unterstreichen der Landrat und Thomas Fiedler auch im Hinblick auf Vergleichszahlen privater Betriebe. Das für 2004 ermittelte Jahresergebnis ist für den Landkreis negativ, liegt allerdings damit im allgemeinen Trend der kommunalen Finanzsituation. Im Konzernfehlbetrag von 35 Millionen Euro sind jedoch von den Abschreibungen über Versorgungslasten bis hin zu den Rückstellungen für beispielsweise eben Renten oder für die Rekultivierung der ehemaligen Kreismülldeponie in Pfungstadt alle relevanten Faktoren nach den Maßstäben eines ordentlichen Kaufmanns berücksichtigt. "Erst dadurch wird der kaufmännische Abschluss zu einer transparenten und aussagefähigen Darstellung der Geschäftsentwicklung", betont Landrat Jakoubek.

In engem Zusammenhang mit der Konzernbilanz steht der von Thomas Fiedler erstellte Beteiligungsbericht. Darin sind Informationen über die Unternehmensfamilie Landkreis aufbereitet. Der Beteiligungsbericht gibt Aufschluss über die 35 Töchter der Konzernmutter Landkreis, die in den Bereichen Verkehr (zum Beispiel DADINA, Heag mobilo), Ver- und Entsorgung (zum Beispiel ZAS, ZAW, AZUR), Sozial- und Gesundheitswesen (zum Beispiel Krankenhäuser) sowie Wirtschaftsförderung und Kreditinstitute (zum Beispiel TIZ, Sparkassen) angesiedelt sind. Der Beteiligungsbericht enthält einen Rückblick über die Vermögens- und Ertragsentwicklung dieser Tochtergesellschaften von 2001 bis 2005, eine Darstellung der aktuellen Situation (Stand Mai 2007) sowie einen strategischen Ausblick aus Kreissicht. Darüber hinaus ist der Kreis Mitglied bei mehr als 40 Vereinen und Institutionen, die ebenfalls kurz erläutert werden. Der mehr als 200 Seiten dicke Beteiligungsbericht ist, wie Landrat Jakoubek sagt, von Bedeutung, weil der Kreis die politische und wirtschaftliche Verantwortung für seine Töchter trägt. "Er ist ein weiterer Schritt zu mehr Transparenz für kommunale Entscheider, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger", so der Landrat. Um auch der Bevölkerung den Zugang zum Beteiligungsbericht zu ermöglichen, wurde er ins Internet gestellt.

 

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