Presse-Archiv 2007
Kesselhaus als Beitrag zur Industriegeschichte
02.04.2007
Darmstadt-Dieburg - Für den Erhalt des Kesselhauses am Rande der Grube Messel plädiert Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann. Das Kleinod der Industriegeschichte müsse in die Reihe erhaltenswerter Objekte eingestuft werden, betont Fleischmann, weil es ein herausragendes Dokument der Zeitgeschichte im Zusammenhang mit der Entwicklung des Weltnaturerbes Grube Messel sei. In der Raffinerie der alten Industrieanlage wurde der Messeler Ölschiefer verarbeitet, ohne den die Schätze der Grube Messel nie ans Tagelicht gekommen wären. Es könne nicht sein, so Fleischmann, dass die Grube Messel zum Weltnaturerbe geadelt worden sei, dem Kesselhaus jedoch der Abbruch drohe. Bekanntlich hat die Firma Xella – ehemals Ytong – keine Verwendung mehr. Das Gebäude ist zwar ziemlich marode, doch noch immer besticht es durch detailreiche Verwendung von Klinkersteinen, kombiniert mit Beton und einem Innengerüst aus Stahl. „Der expressionistische Baustil ist im Landkreis Darmstadt-Dieburg einmalig“, sagt Christel Fleischmann.
Handeln sei angesagt, unterstreicht der Beigeordnete, und verweist auf das Projekt „Route der Industriekultur Rhein-Main“, mit dem Industriebauten als Teil des vielfältigen Kultur- und Freizeitangebotes etabliert werden sollen. „Es wäre sinnvoll, das Kesselhaus in diese Route zu integrieren“, meint Fleischmann. Eine zukunftsträchtige Umnutzung des Gebäudes wäre ein wichtiger Beitrag zur Industriegeschichte des Landkreises Darmstadt-Dieburg.