Presse-Archiv 2008

Pressetermin – Diskussion um Jugendkriminalität versachlichen

10.01.2008

Darmstadt-Dieburg – Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter, lädt zu einem Pressegespräch zum Thema Jugendkriminalität ein, bei dem die Situation und die Perspektive des Landkreises Darmstadt-Dieburg und darüber hinaus die Entwicklung in Hessen beleuchtet werden sollen. Teilnehmen werden Frank H. Weyel, hessischer Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen, Jürgen Fröhlich, Jugendrichter am Amtsgericht Frankfurt und Otto Weber, Hauptabteilungsleiter Jugend und Familie des Landkreises. Aus der Präventionsarbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen berichten Gerhard Schreiner, Leiter der Jugendgerichtshilfe im Landkreis und Maria Hahn, Mitarbeiterin der Jugendgerichtshilfe im Landkreis. Das Gespräch findet statt am

Freitag, 11. Januar 2008, 12 Uhr

Landratsamt Darmstadt, Jägertorstraße 207, Raum 4013

Wir laden Sie ein, in Wort und Bild zu berichten.

Information: „Die Straftaten von jungen Erwachsenen unter 21 Jahren und von Jugendlichen nehmen in den letzten Jahren im Landkreis Darmstadt-Dieburg stetig ab“, berichtet Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas und bezieht sich damit auf eine Erhebung des Polizeipräsidiums Südhessen. Der Landkreis sei zwar keine ‚Insel der Glückseligkeit’, dem Phänomen Jugendkriminalität könne indes, wie die praktischen Erfahrungen des Kreises belegen, nicht durch stärkere repressive Maßnahmen erfolgreich entgegen gewirkt werden. Modelle dieser Art seien vor 35 Jahren aus guten Gründen weitgehend aus dem Maßnahmenkatalog öffentlicher Erziehung in Heimen verschwunden und durch auf Pädagogik und Prävention setzende Gesetzesvorgaben abgelöst worden. Es müsse aber leider festgestellt werden, dass die flankierende Unterstützung dieser Ansätze durch das Land Hessen nach wie vor im Argen liege. Otto Weber, Hauptabteilungsleiter Jugend und Familie des Landkreises, weist darauf hin, dass die vorbeugende Sozialarbeit mit Jugendlichen im Landkreis Darmstadt-Dieburg ein tragendes Instrument gegen Jugendkriminalität sei. Kommunikationstraining und das Erlernen von Konfliktbewältigung seien dabei ebenso wichtige Elemente wie der Respekt vor anders denkenden oder schwächeren Menschen. Ist es zu Straftaten gekommen, hält es Jürgen Fröhlich, Jugendrichter am Amtsgericht Frankfurt,  für unerlässlich, dass es zeitnah zu Gerichtsentscheidungen komme. Frank H. Weyel, hessischer Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen, weist darauf hin, dass mehr Mittel für die Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen nötig seien, um Rückfälle zu vermeiden. Das Land Hessen habe Zuschüsse für soziale Trainingskurse, Erziehungsberatungen, für Migrationsarbeit, Frauenhäuser oder auch den Täter-Opfer-Ausgleich gestrichen oder so massiv gekürzt, sodass diese Angebote entweder völlig weggefallen sind oder den Kommunen aufgebürdet wurden.

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