Presse-Archiv 2008

Familienfreundlichkeit ist Dreh- und Angelpunkt

24.06.2008

Darmstadt-Dieburg – Der jüngste Bericht zur demografischen Struktur und Entwicklung der jungen Bevölkerung im Landkreis Darmstadt-Dieburg führt mit ungeschminkter Klarheit vor Augen, dass in absehbarer Zeit auch im Landkreis eine Minderheit von jungen Menschen einer größeren Zahl von Älteren gegenüber steht. „Die Fakten bestätigen uns in unserem Bemühen, verstärkt auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern einzugehen und gleichzeitig das Zusammenleben der Generationen so zu gestalten, dass jede ihren Platz, ihre Rolle und ihre Wertschätzung erhält“, fasst Landrat Alfred Jakoubek die Quintessenz des Berichtes zusammen, der seit 1999 jährlich von der Jugendhilfeplanung des Landkreises erstellt wird.

„Am stärksten lässt sich der demografische Wandel an den jüngsten Bewohnern des Landkreises ablesen“, berichtet Rita Weirich, Jugendhilfeplanerin des Landkreises. Die Altersgruppe der Kinder bis sechs Jahren hat im Landkreis in den vergangenen fünf Jahren um 11,3 Prozent abgenommen und macht einen Anteil von 2,6 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Eingeteilt nach den vor allem für das Jugendamt relevanten Altersstufen, nehmen Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren 14,8 Prozent der Bevölkerung ein. 18,3 Prozent sind 18 Jahre und jünger, das sind 5,4 Prozent weniger als noch 2003. Unter 27 Jahre alt sind 28 Prozent, was im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 3,7 Prozent bedeutet.

Nach einer Bevölkerungsprognose des Bertelsmann-Stiftung – die allerdings nur Kommunen ab einer Größe von 5000 Einwohnern berücksichtigt und damit Fischbachtal, Groß-Bieberau und Messel ausklammert - ist im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Jahr 2020 mit einem Bevölkerungszuwachs von 0,4 Prozent zu rechnen. Die Realität stellt sich jedoch bereits jetzt anders dar. War bis 2015 ein kontinuierlicher Anstieg der Kreisbevölkerung prognostiziert, musste zwischen 2005 und 2007 ein tatsächlicher Bevölkerungsrückgang um 0,3 Prozent festgestellt werden. Eine positive Bevölkerungsentwicklung wurde für Alsbach-Hähnlein, Babenhausen, Bickenbach, Dieburg, Erzhausen, Griesheim, Groß-Zimmern, Münster, Roßdorf, Pfungstadt und Weiterstadt vorausberechnet. Eine negative Bevölkerungsentwicklung ist – sofern kein Gegensteuern erfolgt – für Eppertshausen, Groß-Umstadt, Modautal, Mühltal, Ober-Ramstadt, Otzberg, Reinheim, Schaafheim und Seeheim-Jugenheim zu erwarten.

„Der Bericht macht deutlich, dass der Landkreis sich nur gemeinsam mit den Kommunen den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen kann“, so Landrat Jakoubek. Das Allensbach-Institut habe als Ursachen für den starken bundesweiten Geburtenrückgang eine ungenügende Infrastruktur für Familien sowie eine unzureichende Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermittelt. Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas sieht deshalb die Familienfreundlichkeit im Zentrum der gesellschaftlichen Innovation. Der Landkreis sei hier bereits auf einem guten Weg. Mit dem Ausbau von Angeboten und einer stärkeren Vernetzung - von der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren und den Ganztagsangebote an Schulen, bis hin zur Erweiterung der Erziehungsberatung und der Erziehungshilfe - seien bereits entscheidende Weichen gestellt worden. Darüber hinaus müsse das Thema Familienfreundlichkeit noch mehr als bisher als Querschnittsaufgabe verstanden werden und auch jenseits der Familienpolitik Berücksichtigung finden.

Der Bericht „Junge Bevölkerung 2007“ kann über die Servicestelle des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Telefon 06151 / 881 – 1013, E-Mail service@remove.this.ladadi.de angefordert werden.

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