Presse-Archiv 2008

Erstmals Einzelhandelsanalyse vorgelegt

Gut einkaufen im Landkreis

14.02.2008

Darmstadt-Dieburg – Fundierte Informationen für Einzelhändler, kommunalpolitisch Verantwortliche, Existenzgründer und Gewerbevereine finden sich in der Bestandsanalyse „Einzelhandel im Landkreis Darmstadt-Dieburg“, die von der Abteilung Wirtschaft, Standortentwicklung, Bürgerservice des Landkreises erstellt wurde. „Die Einkaufssituation im Landkreis ist insgesamt sehr gut“, fasst Landrat Alfred Jakoubek das zentrale Ergebnis der Studie zusammen. Mit 1771 erfassten Geschäften und einem guten Branchenmix ist man im Landkreis gut versorgt und kann alles kaufen, was der tägliche Bedarf verlangt.

In allen 23 Städten und Gemeinden werden Lebensmittel und vielfach auch weitere Produkte des täglichen Bedarfes angeboten. In den wenigen Fällen, in denen Medikamente, Drogerieartikel, Papier- oder Schreibwaren nicht im eigenen Ort vorhanden sind, reicht schon der Weg in den Nachbarort. „Wir waren sehr überrascht, dass auch eine Vielzahl sehr spezialisierter Fachgeschäfte im Landkreis zu finden ist“, berichtet Geografin Dr. Tamara Lindstaedt, Abteilung Wirtschaft, Standortentwicklung, Bürgerservice des Landkreises, die unterstützt durch Christiane Merz, Studentin des Bauingenieurwesens mit Schwerpunkt Raumplanung an der TU Darmstadt, die Untersuchung konzipiert und umgesetzt hat. So sei beispielsweise in Eschollbrücken Ausstattung für Hockeyspieler zu finden und in Weiterstadt ein Tanzsportlädchen. In allen Städten und Gemeinden des Landkreises seien insgesamt 154 Leerstände gezählt worden.

Schaut man sich die Verteilung des Einzelhandels in den Kommunen an, lassen sich Schwerpunkte ausmachen. Möbel, HiFi- und Elektroartikel sowie Schuhe werden vor allem in großflächigen Läden des westlichen Landkreises angeboten. Allgemein befinden sich die meisten Einzelhandelsgeschäfte in den Mittelzentren Dieburg, Griesheim, Groß-Umstadt, Pfungstadt und Weiterstadt sowie in Babenhausen, Ober-Ramstadt, Reinheim und Groß-Zimmern. Der Blick in die Ortsteile des Landkreises zeigt, dass hier nicht immer eine komplette Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet ist „Manchmal ist zwar ein Bäcker ansässig, aber für den kompletten Lebensmitteleinkauf muss man ein Stück fahren“, beschreibt Dr. Tamara Lindstaedt die Situation. In manchen Ortsteilen könnten keine Lebensmittel eingekauft werden. Das gelte nicht nur für die ländlicher geprägten Gemeinden, sondern auch für einige Orts- und Stadtteile der größeren Kommunen. Gleichzeitig sei in den Mittelzentren im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine deutliche Überversorgung mit Produkten des so genannten mittelfristigen Bedarfs zu erkennen, wie etwa Bekleidung, Schuhe, oder Hobbyartikel. Erwähnenswert sei auch, dass Weiterstadt sich von anderen Städten und Gemeinden dadurch abhebt, dass hier ein sehr großes Angebot verschiedenster Produkte durch einen hohen Anteil großflächiger Geschäfte besteht.

„In der Diskussion mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern wurde deutlich, dass die Einzelhandelsanalyse eine hervorragende Grundlage bietet, um Lösungen für aktuelle und mittelfristige Herausforderungen zu entwickeln“, berichtet Landrat Alfred Jakoubek.

Beispielsweise müsse gegenwärtig vielerorts der Spannungsbogen gehalten werden zwischen den großflächigen Filialisten und Discountern an den Ortsrändern und den Einzelhändlern, die zur Belebung der Ortskerne beitragen. Mit Blick auf den demografischen Wandel müsse man sich mittelfristig auf Kunden einstellen, die weniger mobil sind und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe suchen.

Grundlage der „Bestandsanalyse Einzelhandel im Landkreis Darmstadt-Dieburg“ ist eine umfassende Kartierung des Einzelhandels in allen 23 Kommunen des Landkreises, einschließlich aller Ortsteile. Im August und September 2007 wurden in allen Städten und Gemeinden die Einzelhandelsgeschäfte gezählt sowie Branchen und Größenkategorie der Verkaufsflächen protokolliert. Den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Städte und Gemeinden wurde eine erste Auswertung im November zugeschickt. Ihre Ergänzungen wurden in die endgültige Fassung aufgenommen.

Die Bestandsanalyse „Einzelhandel im Landkreis Darmstadt-Dieburg“ kann bei Abteilung Wirtschaft, Standortentwicklung, Bürgerservice des Landkreises angefordert werden, Telefon 06151 / 881-1016, E-Mail i.werner@ladadi.de.

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