Presse-Archiv 2008

Flächendeckende Schulsozialarbeit

10.11.2008

Darmstadt-Dieburg - Mit fünf zusätzlichen Stellen erweitern wird der Landkreis sein Angebot schulbezogener Jugend- und Jugendsozialarbeit an den Sekundar-I-Schulen des Kreises. Damit wird eine flächendeckende Versorgung dieser Schulen mit Schulsozialarbeit möglich sein, teilen Landrat Alfred Jakoubek und Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas mit. Durch die Schaffung dieser Stellen wird der Landkreis Angebote der Schulsozialarbeit für alle vorhandenen Schulformen im Landkreis vorhalten. Auf die Leistungen der vorhandenen "Zentren für schulische Erziehungshilfe" in Mühltal und Babenhausen, die als Kooperationsprojekte mit dem staatlichen Schulamt und dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland konzipiert sind, können die Grundschulen des Kreises Zugriff nehmen. In der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg sind pädagogische Fachkräfte der Jugendhilfe insbesondere in den so genannten BVJ-Klassen (Berufsvorbereitungsjahr) tätig.

Aktuell sind in der neu gebildeten Abteilung Familienförderung des Kreises bereits dreieinhalb Stellen für die seit Mai 2003 laufende projektorientierte Schulsozialarbeit in den SEK-I-Schulen vorhanden. Die dort eingesetzten Fachkräfte werden, voraussichtlich ab dem Schuljahr 2009/2010, mit ihren neuen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam in einem Team und auch veränderten Arbeitsansätzen an den Schulen wirken. Hierzu wurde in einer durch den Ersten Kreisbeigeordneten Schellhaas ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe von Schulleitern, Bürgermeistern, dem staatlichen Schulsamt, sowie dem Jugendamt und der Schulverwaltung des Kreises konzeptionelle Überlegungen entwickelt, die nun in die Realität umgesetzt werden sollen. Besonders hervorzuheben sei, dass hierdurch allen zu beteiligenden Fachkräften die Möglichkeit gegeben wurde, Einfluss zu nehmen auf die inhaltliche Neuausrichtung der Schulsozialarbeit in diesem Bereich. Es sei hierdurch gelungen, so die Einschätzung von Schellhaas, fachlich als notwendig erachtete Entwicklungen aufzugreifen und in einen konzeptionellen Rahmen einzubinden. Auch für die bei einer mit Stellenerweiterungen immer einhergehenden Finanzdiskussion konnte unter Einbeziehung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreises eine tragfähige Lösung gefunden werden. "Alles in allem ein gelungenes Kooperationsprojekt mit dem Ziel, Eltern, Kinder und die Fachkräfte in den Schulen zu unterstützen", so das Resümee von Schellhaas.

Das Konzept selbst sieht vor, dass die sozialpädagogischen Fachkräfte des Kreises zu festen Zeiten an den einzelnen Schulen präsent sein werden. Sie sollen sich gleichwohl als Teil eines sozialräumlichen Netzwerkes verstehen, in welches "Schule" eingebettet und durch vorhandene und weiter zu schaffende Hilfeangebote noch effizienter unterstützt werden soll. Die bevorstehende Schaffung einer dritten Erziehungsberatungsstelle in Ober-Ramstadt sei als ein wichtiger Schritt in diese Richtung zu sehen. Nur durch die Einbindung von Schule in sozialräumlich vernetzte Hilfsangebote sei es möglich frühzeitig und präventiv Hilfen zu installieren. Schulsozialarbeiter hätten in diesem Zusammenhang auch Vernetzungsaufgaben zu leisten. Ihre Einbindung und direkte Bezüge zu dem System der Jugendhilfe könne hierfür nur hilfreich sein.

Zielgruppe sind in erster Linie jene jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Beeinträchtigungen oder zur Überwindung individueller Probleme in erhöhtem Maß auf Unterstützung angewiesen sind. Durch das Angebot der Schulsozialarbeit sollen vor allem ihre schulische Ausbildung und ihre soziale Integration gefördert werden.

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