Presse-Archiv 2008

Mehr Hilfe für Familien und Kinder im Landkreis

25.04.2008

Darmstadt-Dieburg – „Der Landkreis Darmstadt-Dieburg wird die Hilfen für Familien weiter ausbauen und reagiert damit auf die steigende Nachfrage von Eltern“, berichtet Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter. Der Kreisausschuss habe in seiner jüngsten Sitzung eine Weiterentwicklung der Jugend- und Familienhilfe beschlossen, nun bedürfe es noch der Zustimmung des Kreistages. Vorgesehen sei, zusätzlich zu den bestehenden Erziehungsberatungsstellen in Groß-Umstadt und Pfungstadt eine weitere Beratungsstelle einzurichten. Neben einer Leitungsstelle sollen dafür zwei sozialpädagogische Mitarbeiter sowie eine Verwaltungskraft eingestellt werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, im Bereich des Jugendamtes für den direkten Kinderschutz zwei weitere sozialpädagogische Kräfte im Allgemeinen Sozialen Dienst und im Pflegekinderdienst einzusetzen. Insgesamt stehen dafür rund 77 000 Euro im Entwurf des ersten Nachtragswirtschaftsplans 2008 bereit, teilt Landrat Alfred Jakoubek mit.
„Immer häufiger kommen Eltern aus dem Landkreis auf uns zu, weil sie mit ihren Kindern nicht zurecht kommen oder Fragen zur Erziehung haben. Auch die Qualität der Anfragen wird durch veränderte Lebenskonzepte immer komplexer und macht eine intensivere Zuwendung durch unsere Fachkräfte nötig“, berichtet Otto Weber, Leiter der Hauptabteilung Jugend und Familie. Auch die gravierenden Fälle von Missbrauch und Kindstötungen in Deutschland seien für den Landkreis eine Mahnung. Bisherige Ausstattungen und Kon-zepte für die Unterstützung von Familien seien deshalb einer Überprüfung unterzogen worden - mit dem Fazit, dass es einer Nachbesserung bedarf. Der aktuelle Beschluss des Kreisausschusses sei Bestandteil eines umfassenden Gesamtkonzepts, das die familienfreundlichen Akzente des Landkreises noch stärker betonen will. Dazu gehöre sowohl ein niedrigschwelliges Angebot für Familien und Kinder als auch der Ausbau von „Frühen Hilfen“, mit denen werdende und junge Eltern beizeiten lernen, eine gesunde Beziehung zu ihrem Kind und zu einander aufzubauen und zu halten. Darüber hinaus helfe eine verbesserte Ausstattung, auf Fälle des Kinderschutzes besser zu reagieren. Durch die systematische Vernetzung der verschiedenen, bereits existierenden Hilfe- und Helfersysteme in freier und kommunaler Trägerschaft, im Bereich des Gesundheitswesens und der Wirtschaft soll zusätzlich ein Frühwarnsystem aufgebaut werden. Zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder bis zu zwölf Jahren sollen außerdem durch den Ausbau des Tageseltern-Angebots geschaffen werden.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass Eltern unsere Hilfe früher und häufiger brauchen, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Dafür müssen wir aufgestellt sein“, fasst Erster Kreisbeigeordneter Schellhaas die Situation im Landkreis zusammen. Nicht zuletzt könne rechtzeitige Unterstützung Fehlentwicklungen vorbeugen, die sich nur mit kostenintensiven Maßnahmen korrigieren lassen.

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