Presse-Archiv 2008

Mittagessen an den Schulen

29.02.2008

Darmstadt-Dieburg - Zu Beginn des Schuljahrs 2008/2009 wird es für die Schulen des Landkreises ein einheitliches Konzept für die Mittagsverpflegung geben. Dies hat der Kreisausschuss beschlossen, teilt Landrat Alfred Jakoubek mit, letztlich müsse der Kreistag noch zustimmen. Einer der wichtigsten Eckpunkte dieses Konzeptes ist, dass den Schülerinnen und Schülern ein gesundes, hochwertiges Essensangebot mit viel Gemüse und frischen Salaten angeboten wird. Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Christel Fleischmann will dabei Schnitzel und Pommes oder Currywurst jedoch nicht von der Speisekarte verbannen, aber Grünes statt Mayonnaise oder Ketch up sollte schon auf dem Teller liegen. Momentan erarbeitet eine Ernährungswissenschaftlerin ausgewogene Speisepläne, die sich an bestimmten Kriterien beziehungsweise Standards des Schulträgers orientiert und außerdem bereits bestehende Angebote an Schulen abfragt. Aktuell gibt es an 54 Schulen im Landkreis ein Mittagessen, wobei die Verpflegung von den Schulen selbst organisiert wird. An manchen Schulen wird dabei selbstständig gekocht, andere greifen auf die Unterstützung von Fördervereinen oder auf externe Anbieter zurück oder setzen Schülerprojekte um. Christel Fleischmann schweben indes für die Zukunft mehrere dezentral eingerichtete Küchen vor, die nicht nur die Schulen und Kindergärten am Ort selbst versorgen, sondern auch in der Umgebung. Allerdings seien bereits gut funktionierende und am Standard ausgerichtete "Vor-Ort-Lösungen" nicht in Frage zu stellen.

Angestrebt wird ein Essenspreis inklusive Getränk von maximal 3,50 Euro, bisherige Regelungen an Schulen, wo im Augenblick zwischen - zum Beispiel von Fördervereinen subventionierten - 1,50 Euro und maximal 4,20 Euro für die Mittagskost bezahlt werden müssen, kommen auf den Prüfstand. Der Landkreis beabsichtigt, die Essensausgabe auf ehrenamtlicher Basis zu organisieren. Dabei sollen Elternbeiräte, Fördervereine, Kreisschülerrat oder Vereine wie Seniorenclubs aktiv einbezogen werden.

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt ist, dass Kinder aus bedürftigen Familien einen spürbaren finanziellen Zuschuss zum Mittagessen bekommen. Hierzu stellt der Landkreis jährlich 300 000 Euro zur Verfügung, berichtet Landrat Jakoubek. Dieser Betrag wird der kreiseigenen Sozialstiftung zugeführt - erstmals mit dem ersten Nachtragswirtschaftsplan 2008. "Damit stellen wir unter Beweis, dass Familienfreundlichkeit im Landkreis für alle Familien gilt", betont Sozialdezernent und Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas. Die Schulen selbst beurteilen, ob eine Bedürftigkeit vorliegt. Betroffen davon sind derzeit nach Angaben der Schulen rund 1100 Schülerinnen und Schüler.

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