Presse-Archiv 2008

Über neues Gesetz referiert

16.09.2008

Darmstadt-Dieburg - Die Eckpunkte des neuen Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes standen im Mittelpunkt der Pflegekonferenz beziehungsweise Trägerversammlung im Kreistagssitzungssaal des Landratsamts in Darmstadt-Kranichstein. Wie die Referentin Sabine Söngen, die für die vertragliche Umsetzung der Pflegeversicherung  bei der IKK Baden-Württemberg und Hessen zuständig ist, den Zuhörern mitteilte, ist das zum 1. Juli 2008 in Kraft getretene Gesetz umfassend und bezieht sich auf das Leistungs- und Vertragsrecht der Pflegeversicherung. Der Beitragssatz wurde um 0,25 Prozent auf jetzt 1,95 Prozent (bei Kinderlosen auf 2,2 Prozent) erhöht. Außerdem gab es Leistungserhöhungen bei Sach- und Geldleistungen sowie bei Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in jeweils drei Schritten bis 2012. Beispielsweise erhöht sich die Pflegesachleistung in Stufe II von derzeit 921 auf 1100 Euro im Jahr 2012.

Eine wichtige Neuerung ist, dass pflegebedürftige Kinder bis zum 18. Lebensjahr jetzt auch in Behinderteneinrichtungen Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen können. Eine gute Nachricht gab es außerdem für Demenz-Kranke. Die zusätzlichen Betreuungsleistungen liegen jetzt bei 100 bis 200 Euro monatlich - je nach Schweregrad der Erkrankung - gegenüber 460 Euro jährlich. Zur flexibleren Nutzung von neuen Wohnformen wie Demenz-WG oder Alten-WG können Sachleistungen auch gemeinsam mit anderen in Anspruch genommen werden. Der Vorteil dabei ist, dass mehr Zeit und mehr Zuwendung zur Verfügung stehen.

Ein Hauptpunkt des neuen Gesetzes ist die Pflegeberatung. Ab dem 1. Januar 2009 besteht ein Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellung durch einen persönlich zugeordneten Pflegeberater, der von der Pflegekasse zur Verfügung zu stellen ist. Darüber hinaus haben die Pflegekassen so genannte Pflegestützpunkte einzurichten, an denen sich jedoch auch die Kommunen und Landkreise beteiligen. Dabei sollen bereits vorhandene Strukturen genutzt werden, wie zum Beispiel die Koordinierungs- und Beratungsstelle im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

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