Presse-Archiv 2008

Landkreis-Senioren im Mittelpunkt

03.06.2008

Darmstadt-Dieburg – „Senioren von heute sind aktiv, sie machen Sport, sie bilden sich, sie reisen, sie unterstützen ihre Familien und engagieren sich ehrenamtlich“, sagte Landrat Alfred Jakoubek zur Eröffnung des Seniorentags des Landkreises Darmstadt-Dieburg, zu dem rund 270 Besucherinnen und Besucher im besten Alter aus dem ganzen Landkreis ins Kreishaus nach Darmstadt-Kranichstein gekommen waren. Er wies darauf hin, das die Lebenssituation und das Selbstverständnis von Senioren sich in den letzten Jahrzehnten zwar gewandelt habe. Noch immer seien jedoch Vorstellungen verbreitet, dass das Älter-Sein vor allem Krankheit und Hilfsbedürftigkeit bedeute. Landrat Jakoubek sprach sich dafür aus, das Alter als integralen Bestandteil der Gesellschaft zu sehen. „Wir müssen veraltete Ansichten korrigieren, denn wir brauchen alle Generationen“, so der Landrat.

Dass Senioren nicht in allen Bereichen des Lebens als gleichberechtigte Partner gelten, zeigte Dr. Klaus Michael Alenfelder, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Antidiskriminierungsrecht, in seinem Vortrag auf. So erlebten Senioren, dass manche Banken ihnen Kredite verweigern, Vermieter sich für jüngere Mieter entscheiden, Versicherungen von ihnen höhere Preise verlangen und Kaufhäuser ihnen das Leben bei Ratenzahlungen schwer machen. Dr. Alenfelder erklärte, in welchen arbeitsrechtlichen und zivilrechtlichen Bereichen das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), das im Jahr 2006 in Kraft getreten ist, greift und wie damit gegen Diskriminierung vorgegangen werden kann. Für manch einen war neu, dass es in Berlin eine Antidiskriminierungsstelle gibt, an die sich jeder wenden kann.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der Landrat Jakoubek, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Andreas Storm, Parlamentarischer Staatssekretär, Heike Hoffmann, Rechtspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Dr. Alenfelder sich beteiligten, wurde deutlich, dass mit dem AGG ein hilfreiches Instrument gegen Benachteiligung zur Verfügung steht. Landrat Jakoubek plädierte dafür, dass die Anwendung nicht zu einer Überregulierung führen dürfe, da für die Entscheidung nach Sachfragen immer noch Raum bleiben müsse.

Bei dem Klavierspiel 81-jährigen Konzertpianistin Else Bühler aus Weiterstadt fanden die Senioren Entspannung und beim Mittagessen vom Büffet konnte sich ausgetauscht und geplauscht werden. Auf dem Markt der Möglichkeiten erhielten sie Inspiration und Information rund um das Motto des Seniorentages „Aktiv im Alter“. Die Kreisvolkshochschule präsentierte ihre Bildungsangebote, in der Freiwilligenagentur konnten Besucher sich Anregungen für ehrenamtliches Engagement holen, das Projekt Mehrgenerationenhaus stellte seine Idee zur Diskussion, das Kreisintegrationsbüro thematisierte „Alter und Migration“ und Midkom stellte das Thema Mobilität in den Mittelpunkt. Darüber hinaus standen die Seniorenbüros der Kommunen mit ihren Angeboten für Interessierte Rede und Antwort. Bei der Vorführung des Films über die Seniorenreise in die Partnerregion Toskana im Jahr 2007 erkannte der ein oder andere sich wieder und schwelgte in südeuropäischen Erinnerungen. Denjenigen, die noch nicht dabei waren, machte er Lust, bei der nächsten Studienfahrt des Seniorenbüros mitzureisen. Abschließend gab das Swing-Sound-Orchestra unter der Leitung von Werner Schardt, groovige Stücke zum Besten und brachte damit manches Tanzbein zum Schwingen.

 

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