Presse-Archiv 2008

Besonders "reizende" Pflanzen

04.04.2008

Darmstadt-Dieburg - Beim Planen der Garten- und Balkonbepflanzung sollten empfindliche Naturen vorsichtig auswählen, denn nicht alles Schöne ist harmlos. Im Gegenteil: Manche apart aussehenden Pflanzen sind ausgesprochen reizend, mitunter sogar giftig, können zu Hautirritationen, Übelkeit und anderen Beschwerden führen. Vor allem für Kinder, die auf Entdeckertour auch schon mal Beeren, Blüten oder Blätter in den Mund stecken, erwachsen daraus Gefahren. Auch für Haustiere sind manche Gewächse ziemlich unbekömmlich. Darauf weist zu Saisonbeginn die Verbraucherberatung in Dieburg hin und empfiehlt als Orientierungshilfe das Taschenbuch “Giftige Pflanzen”.

In der Fibel sind rund 60 “Risikokandidaten” mit ihren toxischen Wirkstoffen beschrieben und abgebildet, einschließlich verwandter Arten der jeweiligen Gattung. Darin steht auch, welche Symptome der Kontakt mit oder Verzehr von bestimmten Pflanzenteilen hervorruft und welche Gegenmaßnahmen schnell wirken. Auf Oleander beispielsweise reagieren empfindliche Menschen schon bei Berührung mit Hautausschlägen. Der “Genuss” der Blätter kann aufgrund der darin enthaltenen Glykoside zu Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, im Extremfall zum Tod durch Atemlähmung führen. Ebenfalls auf Magen und Kreislauf schlagen Blüten, Blätter und Früchte des als Terrassenschmuck beliebten Wandelröschens, das seine Farbe mit der Zeit von Weiß über Gelb, Orange und Rot bis Violett wechselt. Beim gelb blühenden Besenginster sind es Alkaloide vor allem in den Samen, die Unruhe und Magen-Darmbeschwerden auslösen. Rote Flecken, Blasen, Schwellungen - daran lässt sich ablesen, wie tückisch toxisch einige andere gern gesehene Gartengäste sind, etwa das zarte Busch-Windröschen, die stattliche Kaiserkrone oder Seidelbast, ein verbreiteter Zierstrauch mit rosa Blüten und roten Früchten. Selbst Tulpen haben es in sich, wobei in der Zwiebel am meisten Reizstoff steckt. Bissen davon lösen unter Umständen Erbrechen, Durchfall und Apathie aus. Vom Anfassen können sich die Hände röten, aufreißen und anschwellen, Fingernägel brüchig werden. Dafür gibt es sogar einen eigenen Namen: die “Tulpenkrätze”, was zeigt, dass solche Fälle gar nicht so selten vorkommen.

Info: Das Heft “Giftige Pflanzen” gibt es für 3,50 Euro bei der Verbraucherberatung in Dieburg, Schlossgasse 17 (im TIZ am Landratsamt), Telefon 06071/8812072, E-Mail VerbraucherberatungDieburg@web.de.

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