Presse-Archiv 2008

Ab Mai Herzkatheterzentrum in Groß-Umstadt

Dr. Weber ist neuer Herzspezialist der Kreisklinik

08.12.2009

Darmstadt-Dieburg – Mit der Einstellung von Privatdozent Dr. Michael Weber ist es der Kreisklinik Groß-Umstadt erneut gelungen, einen ausgewiesenen Spezialisten seines Gebiets für eine bessere medizinische Versorgung im Landkreis zu gewinnen. Dr. Weber arbeitet seit neun Jahren an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim, die zu den renommiertesten Herzkliniken Europas gehört. Der geborene Darmstädter und Vater von drei Kindern hat in Frankfurt studiert und danach an einer Klinik in Limburg gearbeitet, bis er 2001 nach Bad Nauheim ging. Neulich konnte man ihn auf dem Herztag in Spachbrücken als Referenten erleben und auch sonst ist er mit seinen Fachvorträgen auch international ein gefragter Mann. An der Kreisklinik in Groß-Umstadt wird Dr. Weber als Chefarzt ein neues Linksherzkatheterzentrum aufbauen.

„Gerade bei einem Herzinfarkt und anderen Herzerkrankungen sind Minuten entscheidend. Mit einem eigenen Linksherzkatheterzentrum an unserer Kreisklinik werden Patienten zeit- und ortsnah behandelt. Damit können Leben gerettet und gesundheitliche Schäden verhindert werden“, so Landrat Klaus Peter Schellhaas.

Im Herzkatheterzentrum, das im Mai 2010 in der Kreisklinik Groß-Umstadt seine Türen öffnet, werden Diagnosen erstellt, Herzschrittmacher eingesetzt und medikamentöse Therapien durchgeführt. Ein Herzkatheter ist ein dünner Plastikschlauch, der über Arm- oder Beinarterien zum Herzkranzgefäß geführt wird. Für Diagnosezwecke wird mit einem Kontrastmittel und einer hohen Frequenz von Röntgenaufnahmen identifiziert, ob Verengungen den Fluss von Blut verhindern. Besteht eine Verengung, sorgt ein Ballonkatheter dafür, dass die Kranzadern wieder geweitet werden. Um dauerhaft den Durchfluss sicherzustellen wird ein Stent, ein kleines Röhrchen, eingesetzt. „Das alles muss im Notfall in weniger als einer halben Stunde geschehen sein, 50 Prozent der Patienten kommen nicht direkt in ein Katheterlabor, dadurch geht kostbare Zeit verloren“, berichtet Dr. Weber. Ziel für Groß-Umstadt sei es, die so genannte Door-To-Balloon-Zeit, also die Zeit zwischen dem Eintreffen des Patienten in der Klinik und dem medizinischen Eingriff im Katheterlabor, auf deutlich unter 30 Minuten zu halten. Eine ausgefeilte Logistik und gut ausgebildetes Personal seien dafür Voraussetzung, so Dr. Weber. Die Kreiskliniken investieren rund 1,4 Millionen Euro für notwendige Umbauarbeiten und die Einrichtung mit einer Katheteranlage und einer Röntgenanlage. Dr. Weber wird durch ein Team unterstützt, bestehend aus zwei Kardiologen, die Erfahrungen mit Kathetereingriffen und der Schrittmachertherapie besitzen, und Pflegepersonal.

Neben den Notfallpatienten werden auch Erkrankte mit Herzinfarktfolgen oder mit einer Herzschwäche auf der Basis neuester medizinischer Standards therapiert. Dr. Weber erwartet rund 1500 Behandlungen pro Jahr, die jeweils zwischen 3000 und 7000 Euro kosten und mit den Krankenkassen abgerechnet werden.

„Mit unseren Spezialisten für Kardiologie, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtsheilkunde in Groß-Umstadt, für Orthopädie und Rehabilitation in Jugenheim und den strukturellen Neuerungen an beiden Standorten sind unsere Kliniken bestens aufgestellt“, betont Landrat Schellhaas. In den letzten zwei Jahren seien zahlreiche Weichen gestellt und Innovationen auf den Weg gebracht worden. Dieser Pfad werde weiter beschritten, etwa mit dem Bau des Zentrums für seelische Gesundheit und dem Neubau der Kreisklinik, mit dem voraussichtlich 2014 begonnen wird. Beide Vorhaben genießen die finanzielle und politische Unterstützung des Landes Hessen. Nicht unbedeutend ist auch, dass die Kreisklinik Groß-Umstadt zu den 63 hessischen Notfallstandorten zählt. „Unser Ziel ist es, eine gute medizinische Versorgung vorzuhalten und gleichzeitig die wirtschaftliche Basis dafür zu schaffen, dass wir Schulden zurückführen können, die derzeit im Betrieb rund 1 Million Euro betragen“, erklärt Landrat Schellhaas. Für eine weitere Optimierung des Angebotes stehen Kooperationen im medizinischen und betriebswirtschaftlichen Bereich mit anderen Klinikbetreibern in Südhessen auf dem Plan des Landrates. Bereits Anfang 2010 sollen erste Verträge unterzeichnet werden.

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