Presse-Archiv 2008

Lichtenbergpreis-Verleihung an Peter Kurzeck

17.04.2008

Darmstadt-Dieburg – Der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur 2007 wird an Peter Kurzeck verliehen. Er erhält die Auszeichnung für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk. Landrat Alfred Jakoubek überreicht die Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung.

In der Begründung der Jury heißt es, Peter Kurzeck habe eine neue Form von „Heimatliteratur“ geschaffen, die von jeglichem Kitsch und aller Verstaubtheit befreit sei. Der Inhalt all seiner Bücher spielt sich in der südhessischen Provinz oder in Frankfurt ab und befasst sich mit dem Bewahren von Landschaft, von Szenen, von Gedanken und Erlebtem. Mit einer ihm eigenen knappen Sprache, die zeitweise ohne jedes Verb auskommt, schreibt Kurzeck auf, was er sieht und denkt, was ihm durch den Kopf fließt. Alles ist autobiografisch. Man darf nicht erwarten, dass in seinen Büchern etwas passiert und eine Geschichte zu lesen ist. Vielmehr beschreibt er Details, als würde man ein Foto vorgelegt bekommen. Er verströmt mit Worten ein Aroma und eine Stimmung, auf die sich der Leser erst einlassen muss. „Wer in einem Roman „Welthaltigkeit“ fordert, findet sie hier, wenngleich (oder gerade weil) Kurzecks literarische Welt sich auf den südhessischen Raum beschränkt“, fasst die Jury den Spannungsbogen zusammen, den Kurzecks Texte schlagen.

Peter Kurzeck in seinen Lesungen zu erleben, bedeutet Zeuge der Musikalität seiner Bücher werden, sie sind individuell, mitreißend, als würde man einer besonderen Musik lauschen.

Peter Kurzeck wurde 1943 im tschechischen Tachau geboren. Nach dem Kriegsende interniert und ausgewiesen, zog seine Mutter mit ihm und seiner Schwester 1946 nach Staufenberg im Kreis Gießen, wo er aufwuchs. Seit 1977 wohnt er abwechselnd in Frankfurt am Main und im südfranzösischen Uzés.

Mit zahlreichen Auszeichnungen wurde Peter Kurzeck für sein literarisches Schaffen geehrt:

1988 Literaturpreis des Landkreises Gießen

1989 Kunstpreis der Stadt Cloppenburg

1991 Alfred-Döblin-Preis (ein von Günther Gras gestifteter Preis)

1994 Joseph-Breitbach-Preis (seit 1998 höchstdotierter Preis in Deutschland)

1995 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung

1999 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste

2000 Hans-Erich-Nossack-Preis

2000-2001 Stadtschreiber von Bergen

2004 Preis der Literaturhäuser

2004 Kranichsteiner Literaturpreis

2007 Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur des Landkreises Darmstadt-Dieburg

Der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis des Landkreises Darmstadt-Dieburg wird alle zwei Jahre vergeben. Im jährlichen Wechsel werden damit literarische Werke und bildende Kunst ausgezeichnet.

Landrat Alfred Jakoubek überreicht den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur an Peter Kurzeck am

Donnerstag, 24. April 2008, 18 Uhr im Kreistagssitzungssaal, Landratsamt Darmstadt in Kranichstein, Jägertorstraße 207.

Nach einer Begrüßung durch Landrat Jakoubek spricht Wend Kässens, Leiter der Literaturredaktion des Norddeutschen Rundfunks, die Laudatio. Im Anschluss liest Peter Kurzeck aus seinem bislang unveröffentlichten Werk „Vorabend“. Den musikalischen Rahmen schaffen Andriy Vorozheykin, Flöte, und Denis Pichterow, Gitarre, mit Stücken von Astor Piazzolla.

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