Presse-Archiv 2008
Eine Presseinformation des Hessischen Landkreistages
Pflegestützpunkte in den Landkreisen
19.12.2008
Darmstadt-Dieburg - Nach der aktuell veröffentlichten Entscheidung des Hessischen Sozialministeriums wird ab 2009 in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt zunächst je ein Pflegestützpunkt im Sinne des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes eingerichtet. „Damit kommt das Hessische Sozialministerium einer sehr frühzeitig von den hessischen Landkreisen erhobenen Forderung nach Einrichtung von Pflegestützpunkten nach. Künftig werden die Menschen vor Ort eine zentrale Anlaufstelle in allen Fragen rund um die Pflege haben, Ratsuchende werden hier individuelle und umfassende Hilfe finden sowie eine unabhängige Beratung erhalten“, kommentiert Landrat Alfred Jakoubek, Präsident des Hessischen Landkreistages, die Entscheidung.
Die hessischen Landkreise, die per Gesetz als Kostenträger direkt am Aufbau der Pflegestützpunkte zu beteiligen sind, werden sich nunmehr aktiv in den Aufbau dieses neuen Vor-Ort-Angebotes für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen mit einbringen. „Im Besonderen werden wir darauf achten, dass die vielfältigen vorhandenen lokalen Beratungsstrukturen in unterschiedlichen Trägerschaften in ein sinnvolles Gesamtkonzept mit einfließen, ohne die auf kommunaler Ebene vorhandenen und gut funktionierenden Strukturen zu gefährden“, so Präsident Jakoubek weiter.
Abschließend stellt Präsident Jakoubek heraus, dass das Land Hessen die Kommunen bei der Finanzierung des von ihnen zu erbringenden Anteils sich nicht seiner Verantwortung entziehen darf. Einstimmig habe der Landespflegeausschuss dem Land Hessen empfohlen, sich an der Einrichtung von Pflegestützpunkten finanziell zu beteiligen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass weitere finanzielle Belastungen im Sozialbereich für die Kommunen inakzeptabel sind. „Allein zwischen den Jahren 1997 und 2007 stieg der kommunale Zuschussbedarf im Sozialbereich, einschließlich der Kinder- und Jugendhilfe, um rund 41% auf eine Höhe von heute knapp 1,8 Mrd. Euro pro Jahr. Vor diesem Hintergrund ist die finanzielle Beteiligung des Landes am Aufbau und Betrieb der Pflegestützpunkte unerlässlich“, fasst Präsident Jakoubek die Forderungen des Landkreistages zusammen.