Presse-Archiv 2008

GIS als Chance für die Kommunen

10.07.2008

Darmstadt-Dieburg - Geografische Informationssysteme sind zwischenzeitlich in vielen Verwaltungen eingesetzte Arbeitsmittel, um anhand von räumlichen dargestellten Informationen, wie zum Beispiel einem Gebäude- und Grundstücksumriss oder Kanal- und Wassernetz, Verwaltungsvorgänge beurteilen und entscheiden zu können. Einsatzgebiete können beispielsweise die Bereiche Bauen, Natur- und Umweltschutz oder Denkmalschutz, aber auch Ver- und Entsorgung sein. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg benutzt dazu bereits seit 2003 ein webbasierendes Verfahren für die vielfältigsten Aufgaben von der Beurteilung von Bauanträgen bis zur Liegenschaftsverwaltung. In unterschiedlicher Ausprägung nutzen auch die Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg die so genannten GIS-Systeme, jedoch ohne eine gegenseitige Verzahnung der Aktivitäten oder auf Basis eines einheitlichen Datenbestands. Auf Grund der hohen fachlichen Anforderungen an den Betrieb eines GIS werden jedoch schnell die vorhandenen Potenziale überschritten.

Bereits früh wurde bei der täglichen Arbeit erkannt, dass bei der Zusammenarbeit zwischen den kreisangehörigen Kommunen und dem Landkreis, etwa bei einem Bauantrag, immer wieder Probleme auftreten. Unterschiedliche Informationsstände, fehlende Daten oder nicht vorhandene Analysewerkzeuge machen häufig aufwändige Nachfragen erforderlich. Ausgehend von dieser Erkenntnis initiierte Baudezernent und Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann anlässlich der letztjährigen Hessenschau ein Projekt mit dem Ziel, das kreiseigene GIS auch interessierten Städten und Gemeinden im Landkreis zur Verfügung zu stellen. Nach Klärung der erforderlichen technischen und vertraglichen Fragen steht den Kommunen seit April dieses Jahres die Möglichkeit offen, sich anzuschließen. Über Detailfragen informierte Rainer Leiß, GIS-Koordinator in der Kreisverwaltung, auch die regelmäßig tagende Bürgermeister-Dienstversammlung.

Als erste Kommune übernahm Fischbachtal vor kurzem das GIS-System. Bürgermeister Wilfried Speckhardt und Beigeordneter Egon Messerschmidt sowie Landrat Alfred Jakoubek und Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann unterzeichneten die entsprechende Vereinbarung mit dem Landkreis. Inzwischen sind weitere Kommunen hinzu gekommen. Auch Alsbach-Hähnlein und Otzberg sind vom GIS-System überzeugt, andere wollen ihre Unterschrift nach der Sommerpause leisten.

Landrat Alfred Jakoubek sieht für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden die Chance, von den im Landkreis - bei der Kreisverwaltung und den Kommunen - vorhandenen Erfahrungen und Potenzialen im GIS-Umfeld wechselseitig zu profitieren. Durch die GIS-Nutzung mögliche, schnellere Entscheidungswege tragen im Ergebnis dann auch dem Anspruch einer bürgernahen, effizienten Verwaltung Rechnung. Von den durch die gemeinsame Datenhaltung bzw. einer abgestimmten Weiterentwicklung ausgehenden Synergieeffekten profitieren die Kommunen letztlich auch finanziell. Mit Blick auf die im nächsten Jahr beginnende Umsetzung der EU-Richtlinie INSPIRE zum Aufbau einer europaweiten Infrastruktur für Geodaten bezeichnen Landrat Jakoubek und Kreisbeigeordneter Fleischmann den Landkreis und die kooperierenden Kommunen gut positioniert.

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