Presse-Archiv 2009

Landkreis und Europa-Union diskutierten mit Minister über die EU

Mehr Interesse für Europa wecken

06.05.2009

zu img_4720.jpg: von links: Staatsminister Jörg-Uwe Hahn und Landrat Alfred Jakoubek

Darmstadt-Dieburg – Staatsminister Jörg-Uwe Hahn, Chef des neuen hessischen Ministeriums für Justiz, Integration und Europa, folgte der Einladung von Landrat Alfred Jakoubek, Vorsitzender des Europäischen Partnerschaftsvereins, und der Europa-Union im Kreis, um die Errungenschaften aufzuzeigen, die mit der Europäischen Union verbunden sind. Minister Hahn warb dafür, mehr Interesse für Europa zu wecken und auch die Europawahl am 7. Juni für mehr Mitbestimmung zu nutzen. „Wir müssen den Dreh finden zu zeigen, dass Europa uns betrifft“, sagte Minister Hahn. Wie Europa den Alltag beeinflusst zeigten zwar die Diskussionen darüber, ob die Glühbirne abgeschafft wird, der Äppelwoi weiter Äppelwoi heißen darf oder ob die Banane und die Gurke krumm sein sollen. Europa sei aber weit mehr, so der Minister. Mit zahlreichen Förderprogrammen wirke Europa nach Deutschland und Hessen sowie in die Kommunen hinein und biete damit Chancen für Schulen, Hochschulen oder Unternehmen. Die Europäische Union sei 1950 mit sechs Mitgliedern zwar als Wirtschaftgemeinschaft angetreten, habe sich aber seit Beginn auch als Kultur- und Wertegemeinschaft verstanden. Das sei auch heute, mit 27 Mitgliedern, nicht anders.

Landrat Jakoubek rief in Erinnerung, was Europa ausmacht und wandte sich dabei besonders an die Schülerinnen und Schüler der Groß-Umstädter Max-Planck-Schule, die unter den rund 50 Teilnehmern der Veranstaltung waren. Europa sei ein großes Friedenswerk und stehe für Frieden und Freiheit. „Bei allen Problemen, die wir haben, unseren Wohlstand verdanken wir der freiheitlichen Grundordnung, für die das vereinte Europa steht“, erklärte Jakoubek. Er selbst stehe für diese Demokratie ein und appellierte an die Jugendlichen, die Begeisterung für Europa weiter zu tragen „Sie sind die Zukunft, Sie sind Europa“, so der Landrat.

Prof. Ralf-Rainer Lavies, Kreistagsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Partnerschaftsvereins, hob hervor, dass es richtig sei, nicht nur Lobeshymnen über Europa zu verbreiten, sondern sich auch kritische Anmerkungen zu erlauben. Europa sei weit weg von der Bürgernähe, für die sich viele Politiker einsetzten und auch sprachliche Barrieren könnten nicht immer überwunden werden. Europa sei jedoch keineswegs nur Papier und Bürokratie. Europa bestehe aus Menschen. Er verwies auf die sehr erfolgreichen Partnerschaften, die der Landkreis mit North East Derbyshire, mit Mlada Boleslav, mit dem Zwickauer Land und der Region Florenz seit Jahren pflegt. Austausche von Sportlern, Feuerwehrleuten oder Sängern verbinden vorbildlich ein Kennenlernen und Von-einander-Lernen, so Prof. Lavies. Außergewöhnlich sei bundesweit, dass zahlreiche Kommunen des Landkreises ebenfalls mit Kommunen in den Partnerregionen Partnerschaften aufgenommen haben.

In ihren einleitenden Worten hatte die Vorsitzende der Europa-Union im Landkreis, Barbara von Saary, darauf hingewiesen, dass Europa, obwohl es für Frieden, Freiheit, wirtschaftliche Prosperität, freie Grenzen und eine gemeinsame Währung steht, innerhalb der Länder Europas keinen guten Ruf genießt. Dagegen werde Europa von nicht-europäischen Staaten weitaus positiver wahrgenommen. Wirtschaftliche Erfolge, sozialstaatliche Programme, Anstrengungen für Klimaschutz und Umwelt nannte sie als wichtige Aspekte, mit denen die EU weltweit Respekt und Anerkennung genießt.

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