Presse-Archiv 2011
Auslandspraktika für Menschen mit Behinderung
Europa macht Mobil!
29.06.2011
Darmstadt-Dieburg – „Europa macht Mobil!“ heißt ein neues Projekt der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB), mit dem Menschen mit Behinderung ein zehnwöchiges Praktikum in Österreich, Griechenland oder Italien durchlaufen können. „Wir unterstützen damit Jugendliche und Erwachsene, die größere Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben als andere, damit sie innere und äußere Grenzen bei der Jobsuche überwinden lernen“, berichtet Erste Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück. Der Nachweis eines Auslandsaufenthalts sei für den Lebenslauf ein Pluspunkt und die Erfahrung, in einem anderen Land zurecht zu kommen, stärke auch die Persönlichkeit. Im Sinne der UN-Behindertenrechtscharta sei es wichtig, dass Menschen mit Handicaps ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilhaben können. Deshalb habe sich der Landkreis um dieses vom Bundesministerium für Arbeit initiierte Projekt bemüht, erklärt Vize-Landrätin Lück.
Vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, dem Projektpartner der KfB, werden die zukünftigen Praktikanten, acht Wochen in Teilzeit und vier Wochen Vollzeit vorbereitet. Die nächste Vorbereitung beginnt bereits am 18. Juli 2011. Zunächst werden dabei die Stärken und Schwächen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam ermittelt. Auf dieser Basis können sie sich noch fehlende Kompetenzen aneignen. Darüber hinaus durchlaufen sie einen Sprachkurs, Landeskunde und ein Mobilitätstraining. Ebenso bedeutsam sind aber auch ein Haushaltstraining, ein EDV-Training sowie die gemeinsame Planung der Reise und des Aufenthalts. Für das Praktikum und die Vorbereitung können sich auch Menschen mit Behinderung bewerben, die kein Arbeitslosengeld II beziehen.
Während des zehnwöchigen Praktikums sind die Projektteilnehmer in Wohngemeinschaften untergebracht. Ihren Praktikumsbetrieb wählen sie gemeinsam mit den Projektleitern in Deutschland und im Ausland aus. Je nach Fähigkeiten und Interessen können sie ihre beruflichen Erfahrungen dann in einem Café oder Hotel, einem Gärtnerreibetrieb oder einer Schneiderei, aber auch im Verkauf oder dem Handwerk erweitern.
Wenn die Gruppe wieder zuhause ist, folgt eine Nachbereitungsphase von vier Wochen. Dann stehen vor allem ein Bewerbungstraining und die Stellenrecherche auf dem Programm.
Wer mehr über „Europa macht Mobil!“ wissen möchte, wendet sich an die Projektleitung, Jennifer Göttmann, bei der Kreisagentur für Beschäftigung, Telefon 06151 / 881-5237, ida@kreisagentur-dadi.de.