Presse-Archiv 2011

Schrottdiebe im Landkreis unterwegs

Elektroschrott ist Eigentum des ZAW

05.05.2011

Elektroschrott ist ein begehrtes Gut.

Darmstadt-Dieburg – Jürgen Kreis ist sauer. Schon wieder hat der Geschäftsführer des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) einen Anruf von einem Bürger aus dem Kreis erhalten, der ihm berichtet, dass seine kaputte Waschmaschine verschwunden sei, die er zur Abholung beim Zweckverband Abfall- und Wertstoffeinsammlung angemeldet und an die Straße gestellt hatte. „Anrufe dieser Art erhalten wir mehrmals im Monat und wir sind dankbar dafür, dass unsere Kunden so aufmerksam sind“, sagt Jürgen Kreis. Der Diebstahl von Elektroschrott habe in letzter Zeit zugenommen. „Manch einer weiß nicht, dass alte Elektrogeräte Eigentum des ZAW sind, sobald sie hinaus gestellt werden. Sie einfach mitzunehmen ist strafbar und kann zur Anzeigegebracht werden“, betont Kreis. Mehr und mehr habe jedoch der Elektroschrott-Klau System. „Es gibt viele Profis unter den illegalen Schrottabholern. Sie erfahren irgendwie von unseren Abholterminen oder werben vor Ort mit eigenen Flugblättern“, weiß Jürgen Kreis. Die hohen Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt machen das Geschäft mit dem Ausschlachten von Elektrogeräten lukrativ. Nicht selten landen die unrechtmäßig eingesammelten kaputten Stücke aus Deutschland als „noch funktionsfähig“ falsch deklariert in Ländern Asiens oder Afrikas. Unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen müssen hier oftmals Kinder die kostbaren Rohstoffe freilegen.

 

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist die Azur GmbH mit der Abholung und Zerlegung von Elektroschrott beauftragt. „In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist genau geregelt, wie Elektro- und Elektronikschrott zerlegt und weiter verwertet wird, damit Mensch und Umwelt nicht zu Schaden kommen“, erklärt der ZAW-Geschäftsführer. Bei der Azur GmbH werden gut erhaltene Herde, Waschmaschinen, Trockner, Spülmaschinen und Kaffeemaschinen repariert und mit einer Garantie von einem Jahr in dem Azur-Shop verkauft. Alles andere wird zerlegt und soweit wie möglich in den Wertstoffkreislauf zurück geführt. „Reparaturen, Zerlegung und der Verkauf werden zumeist von Langzeitarbeitslosen erledigt, die bei der Azur wieder an das Arbeitsleben herangeführt werden“, so Jürgen Kreis. Damit würden mit dem Elektroschrott nicht nur Umweltbelange, sondern auch soziale Anliegen berücksichtigt.

Um die illegale Sammlung von Elektrogeräten mit ihren oft verheerenden Auswirkungen zu verhindern, empfiehlt Jürgen Kreis, die vielfältigen Möglichkeiten des Landkreises für die Abgabe- und Einsammlung von defekten Geräten wahrzunehmen. Schnell loswerden kann man seinen Elektroschrott, indem man ihn selbst bei der Azur GmbH (Rheinstraße 48, Mühltal) abgibt oder deren Quickschrott-Abholservice kostengünstig in Anspruch nimmt. Wenn eine Abholung angemeldet ist, sollten die Geräte erst am Morgen des Abholtages bereit stehen. Ein Azur-Fahrzeug mit deutlichem Schriftzug sammelt sie dann ein. „Wer Fremdabholer beobachtet, soll möglichst das Kfz-Kennzeichnen unter der Rufnummer 06159 / 916021 an den ZAW weitergeben“, bittet Jürgen Kreis.

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