Presse-Archiv 2011

Wespen sind kein Grund zur Panik

02.08.2011

Darmstadt-Dieburg – Wespen haben im August und September Hochkonjunktur und werden schon seit Wochen häufig auf Kuchenplatten und Würstchentellern gesehen. Rund 20 Anrufer pro Woche haben in letzter Zeit das Know-How des Wespenberaters bei der Unteren Naturschutzbehörde in Anspruch genommen. „Sie berichten, dass mutmaßlich Wespen an ihrem Haus unter dem Dach oder über dem Balkon hängen oder in großer Zahl unter Dachziegeln fliegen“, erzählt Artenschützer Karsten Heinrich. Die meisten Anrufer haben Angst, dass ihnen die summenden Tiere eine Gefahr werden könnte. In der Regel kann Wespenberater Heinrich schnell beruhigen, denn ernsthaft schaden können die schwarz-gelben Tiere eigentlich nicht, bei denen es sich um Wespen, Hornissen oder Bienen handeln kann.

Meistens ist es die Gewöhnliche oder die Deutsche Wespe, die sich in der Nähe von Menschen aufhält und gemeinhin als „Kuchentischwespe“ bezeichnet wird. Heinrich warnt dringend davor, zum Insektenbekämpfungsmitteln zur greifen, um den summenden Insekten habhaft zu werden. „Meistens reicht es, sich ruhig zu verhalten, dann fliegen die Tier einfach von selbst wieder weg“, weiß der Kreis-Wespenberater. Auch Ablenkung kann helfen, indem man ein Schüsselchen mit Süßem als Köder ausstellt. „Einzelne aufdringliche Gäste lassen sich auch ruhig stellen, indem man ein Glas über sie stülpt. Speisen und Getränke sollte man möglichst abdecken, damit die Duftstoffe die Wespen gar nicht erst anlocken“, erklärt Karsten Heinrich. Kinder sollten besser aus verschlossenem Getränkebecher mit einem Strohhalm trinken. Ein weiterer Tipp vom Artenschützer: „Wie Knoblauch gegen Vampire helfen auch halbierte Zitronen mit Nelken bespickt gegen Annährungsversuche von Wespen“.

Auch Wespennester sind gar nicht so dramatisch, wie sie erscheinen. Hier empfiehlt Karsten Heinrich, die Wespenberater in den Städten und Gemeinden zu kontaktieren, die in einem kreisweiten Netz zusammengeschlossen sind. „Bei den Kollegen erhält man fachmännischen Rat“, sagt Heinrich und ergänzt, dass Wespennester meistens erst sehr spät wahrgenommen und nur in Ausnahmefällen beseitigt werden müssen. „Wenn Wespennester nicht gerade in Rolladenkästen gebaut wurden oder dort hängen, wo oft kleine Kinder spielen, dann besteht eigentlich kein Grund zur Sorge“, meint Heinrich. Man darf den Nestbereich jedoch auf keinen Fall erschüttern, sollte sich in ihrer Nähe ruhig und langsam bewegen, damit die Tierchen sich nicht angegriffen fühlen. Das Einflugloch darf weder verstellt noch angepustet werden. Hängen die Nester an kritischen Stellen, sollte man einen Fachmann holen, der den Wespenstaat umsiedelt. Ein letzter Trost ist vielleicht auch, dass der Wespenspuk nur eine zeitlich begrenzte Plage ist. „Bis Oktober sterben die Wespen und die Wespenkönigin fliegt davon, um einen Platz für die Zeit ihrer Winterruhe zu suchen“, so Heinrich.

Die Untere Naturschutzbehörde hält auf ihrer Website die Liste der Wespenberater der Kommunen bereit. Auch ein Merkblatt mit vielen Informationen und Tipps rund um Wespen, Bienen und Hornissen kann heruntergeladen werden (www.ladadi.de, Bauen und Umwelt, Natur und Umweltschutz, Artenschutz).

Weiterführende Links:
http://www.ladadi.de/bauen-umwelt/natur-und-umweltschutz/artenschutz/wespen.html

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