Presse-Archiv 2011

Erste Nierenarterienverödung in Groß-Umstadt

Kreisklinik zeigt sich weiter innovativ

08.04.2011

Im Einsatz gegen Bluthochdruck: Dr. Michael Stanisch, leitender kardiologischer Oberarzt an der Kreisklinik Groß-Umstadt. Foto: Kreisklinik

Darmstadt-Dieburg -  Bluthochdruck tut nicht weh, zerstört aber auf lange Sicht Organe. Jetzt wurde an der Kreisklinik Groß-Umstadt zum ersten Mal eine Nierenarterienverödung vorgenommen. Durch dieses neuartige Verfahren können Patienten mit Bluthochdruck die Einnahme von Medikamenten deutlich verringern oder gar ganz darauf verzichten.

„Bluthochdruck zählt zu den häufigsten Krankheiten und betrifft etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Bevölkerung. Der überhöhte Blutdruck schädigt ohne Behandlung nicht nur das Herz und das Gefäßsystem, sondern hinterlässt auch andere schwerwiegende Organverletzungen. Folgeschäden wie koronare Herzkrankheit, Nierenversagen und Schlaganfall sind für einen großen Teil der Todesfälle in den Industrieländern verantwortlich“, erläutert Dr. Michael Stanisch, leitender kardiologischer Oberarzt an der Kreisklinik Groß-Umstadt.

Jetzt wurde an der Klinik für Innere Medizin II (Kardiologie) die Nierenarterienverödung als neuartiges Verfahren eingeführt und erste Patienten erfolgreich behandelt.

Dabei wird unter Lokalanästhesie in der Leiste ein dünner Katheter eingeführt, mit dessen Hilfe Nervenfasern an den Nierenarterien verödet werden. Diese Nervenfasern sind für die Blutdruckregulation mitverantwortlich. Nach Angaben von Dr. Stanisch dauert der Eingriff, der sich in Studien als sehr sicher und risikoarm erwiesen hat, etwa 45 Minuten und führt bei achtzig Prozent der Patienten nach drei bis sechs Monaten zu einer dauerhaften Blutdrucksenkung. In der Folge können Blutdruckmedikamente reduziert oder gar abgesetzt werden.

„Die Kreisklinik Groß-Umstadt verfolgt damit konsequent ihren Weg umfassender Erweiterungen und Verbesserungen im Sinne der optimalen Gesundheitsversorgung in der Region. Sie zählt nun zu den wenigen Kliniken in Deutschland, die diese Behandlung anbieten und ist die einzige Klinik im Raum Darmstadt und in Südhessen“, ist Darmstadt-Dieburgs Klinikdezernent, Landrat Klaus Peter Schellhaas, zufrieden.

 

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