Presse-Archiv 2011
Neues Sachgebiet für viele offene Fragen – Anträge jetzt stellen
Bildungspaket aus Berlin: Kreisagentur vor Ort gut aufgestellt
12.05.2011
Darmstadt-Dieburg – „Bedürftige Kinder und Jugendliche haben einen Rechtsanspruch auf Bildung und Teilhabe. Das neue Bildungspaket der Bundesregierung unterstützt gezielt 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche, deren Eltern leistungsberechtigt nach dem SGB II sind (insbesondere Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld), Sozialhilfe, den Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen, und eröffnet ihnen so bessere Lebens- und Entwicklungschancen“ – so heißt es aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin.
Klingt gut, doch die praktische Umsetzung will bewältigt sein: Das geschieht im Landkreis Darmstadt-Dieburg im kommunalen Jobcenter, der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB). „Wir haben für die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets ein neues, zentralisiertes Sachgebiet eingerichtet“, erläutert Sozialdezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück. Vier neue Stellen wurden hierfür geschaffen, die der Bund finanziert.
Das Bildungs- und Teilhabepaket wirft viele Fragen auf, groß ist die Verunsicherung. Das gilt für die Leistungsberechtigten, also die Eltern von rund 7400 Kinder im Landkreis, das gilt aber auch für die Leistungserbringer, die 81 Schulen, mehr als 160 Kindertagesstätten und mehr als 1800 Vereine und Verbände, für die das neue Sachgebiet in der KfB der zentrale Ansprechpartner ist.
„Mitmachen möglich machen“, so das Motto des Bildungspakets. Zum Bildungspaket gehören Mittagessen für Kinder, die Kitas, Schulen oder Horte besuchen, an denen regelmäßig warme Mahlzeiten angeboten werden, Lernförderung für Schüler, Mitmachen in Kultur, Sport und Freizeit für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre, das heißt etwa Mitgliedsbeiträge für den Fußballverein oder Teilnahmegebühren für die Flötengruppe, Teilnahme an Tagesausflügen, die von den Schulen oder Kitas organisiert werden (die Kosten für mehrtägige Ausflüge werden wie bisher erstattet), außerdem Schulbedarf und Schülerbeförderung für Schüler, die die nächstgelegene Schule ihres gewählten Bildungsgangs (in der Regel ab Sekundarstufe II) besuchen. (Voraussetzung ist, dass die Kosten tatsächlich erforderlich sind und nicht bereits von anderer Seite übernommen werden).
Über all das gibt es umfassende Informationen im neu geschaffenen Sachgebiet der Kreisagentur für Beschäftigung. „Bevor wir das neue Sachgebiet eingerichtet hatten, verlief die Nachfrage zum Bildungspaket eher schleppend“, berichtet der Leiter der Kreisagentur, Roman Gebhardt. Inzwischen allerdings sei die Nachfrage gestiegen, Anträge sollten jetzt gestellt werden“, sagt Gebhardt, der mit seinen Mitarbeitern derzeit an einem Info-Flyer arbeitet, der aufklären und manche Unklarheiten beseitigen soll.
Vor allem der Grundsatz, die Leistungen stets an die Leistungserbringer (Schulen, Vereine, Kitas, Nachhilfeeinrichtungen) nicht aber an die Leistungsberechtigten zu überweisen, sorgt für Nachfragen – denn Vereinsbeiträge überweisen die Eltern direkt an den Verein. „Aus der Praxis ergeben sich tagtäglich neue Fragestellungen“, so die erste Bilanz von Roman Gebhardt.
„Wir sind aber mit unserem zentralen Sachgebiet bei der KfB bestens aufgestellt und haben durch die Bündelung den Vorteil auch für die Leistungsberechtigten, mit den Leistungen nicht über die gesamte Verwaltung verteilt zu sein“, erläutert Sozialdezernentin Rosemarie Lück, die abschließend darauf hinweist, dass noch bis 30. Juni Anträge gestellt werden können, die auch rückwirkend gelten.
Service:
Kreisagentur für Beschäftigung
Sprechzeiten:
Montag 8 Uhr bis 12 Uhr
Mittwoch 14 Uhr bis 17 Uhr
Freitag 8 Uhr bis 12 Uhr
Ansprechpartner Bildung und Teilhabe:
Barbara Banse Tel. 06151-8815255
Yasemin Ipekdag, Tel. 06151-8815211
Klaus Früchtenicht, Tel. 06151-8815256
Tanja Manderbach, Tel. 06151-8815257 (ab 01.06.2011)
Weiterführende Links:
http://www.ladadi.de/gesellschaft-soziales/arbeitsmarkt/arbeitsuchende/bildungs-und-teilhabepaket.html