Presse-Archiv 2013

Neue Fachstelle bei der KfB unterstützt Alleinerziehende

18.06.2013

Darmstadt-Dieburg – Die Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg (KfB) hat Anfang 2013 eine Fachstelle für alleinerziehende Frauen und Männer eingerichtet, die Leistungen nach SGB II erhalten. Den Anstoß dafür hat das gerade abgeschlossene Projekt LENA, Leistungsnetzwerk für Alleinerziehende gegeben, in dem sich der Landkreis Darmstadt-Dieburg auf Initiative von Sozialdezernentin, Erste Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück zwei Jahre lang engagiert hat. „Alleinerziehende stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es darum geht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Nicht selten gibt es Hürden, die es ihnen schwer machen, eine Arbeit aufzunehmen oder sich weiter zu qualifizieren. Sie haben aber auch große Potenziale“, beschreibt Rosemarie Lück. Das neunköpfige Fachstellen-Team hilft Lösungen für Ein-Eltern-Familien zu finden, die es ihnen im besten Fall möglich machen, dauerhaft auf eigenen Beinen zu stehen. Sozialdezernentin Lück berichtet, dass die Fachstelle durch Umstrukturierungen des Bereichs Aktivierende Hilfe bei der Kreisagentur für Beschäftigung aufgebaut werden konnte und somit keine zusätzlichen Kosten entstanden sind.

Nach Auskunft von Oliver Hegemann, Abteilungsleiter für Aktivierende Hilfe bei der KfB, betreuen die Fallmanager der Fachstelle derzeit knapp 1050 Alleinerziehende, davon sind rund 1000 Frauen und 50 Männer. 240 von ihnen sind zwischen 25 und 30 Jahre, mehr als 500 zwischen 31 und 40 Jahre und etwa 260 zwischen 41 und 49 Jahre alt. Mit 61,6 % haben die meisten der Alleinerziehenden ein Kind, 29,3 % haben zwei Kinder und 9,1 % sind Elternteil von drei oder mehr Kindern. Ziel ist es, dass die Mitarbeiter der Fachstelle bereits mit den Müttern und Vätern in Kontakt treten, wenn sie sich formal in der Elternzeit befinden. „Das motiviert und hat den Vorteil, dass die Betroffenen frühzeitig wissen, wie unsere Fachstelle sie unterstützen kann“, sagt Hegemann. Freiwillige Gruppenangebote sollen außerdem dazu beitragen, dass Alleinerziehende sich kennenlernen, austauschen oder sich sogar gegenseitig unterstützen können.

„Rechtzeitig vor Ende der Elternzeit, spätestens mit dem Erreichen des dritten Lebensjahres des Kindes wird unser Fallmanagement aktiv und entwickelt mit den Alleinerziehenden Bewerbungsstrategien, die an den Lebensrhythmus von Ein-Eltern-Familien angepasst sind“, berichtet Bettina Ritter, Teamleiterin der Fachstelle für Alleinerziehende. Es werden Arbeitsplätze und bei Bedarf Weiterbildungen und Praktikumsplätze vermittelt, oder die Fallmanager helfen bei der Suche nach Betreuungsplätzen für die Kinder. „Wenn es bei der Aufnahme einer Arbeitsstelle einmal ganz schnell gehen muss, können wir demnächst auf eine Notfallbetreuung bei einem Kooperationspartner zurückgreifen“, so Bettina Ritter. Darüber hinaus fördert die Fachstelle, dass alleinerziehende Mütter und Väter ihre sozialen Kontakte ausbauen. „Wenn es dann irgendwann eng wird, können Freunde, Nachbarn, Verwandte oder Bekannte einspringen“, sagt Bettina Ritter.

Immer wieder seien Schulden, Erziehungsfragen oder gesundheitliche Probleme der Alleinerziehenden ein Thema bei den Gesprächen mit den Fallmanagern. „Hier hilft, dass unsere Fachstelle in ein gut funktionierendes Netzwerk von verschiedenen Einrichtungen eingebunden ist, das im Landkreis dank des Projekts LENA aufgebaut werden konnte. Je nach Bedarf stellen wir Kontakte zu anderen Fachleuten her “, erklärt Bettina Ritter.

„Wir hören von den alleinerziehenden Frauen und Männern, dass sie sich seit der Einrichtung unserer Fachstelle noch besser betreut fühlen“, berichtet Sozialdezernentin Lück. Innerhalb des letzten halben Jahres konnten bereits mehrere alleinerziehende Arbeitssuchende eine Arbeit  aufnehmen. Andere haben einen Ausbildungsvertrag unterschrieben, manche von ihnen als Erzieherin - einem Beruf, in dem der Bedarf an Fachkräften groß ist. Darüber hinaus konnten Umschulungen auf den Weg gebracht werden. Hilfreich sei dabei auch die enge Zusammenarbeit der Fachstelle für Alleinerziehende mit dem Arbeitgeberservice der Kreisagentur für Beschäftigung. „Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer erkennen, dass es Vorteile hat, Alleinerziehende einzustellen. Studien belegen, dass sie besonders motiviert, gut strukturiert und sehr verantwortungsbewusst sind“, so Sozialdezernentin Lück.

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