Presse-Archiv 2015

Künftig Zentrum für Ästhetik auf Schloss Heiligenberg

27.01.2015

Darmstadt-Dieburg - Im November vergangenen Jahres beschloss das Kreisparlament den Umbau des Ostflügels von Schloss Heiligenberg durch die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg. Jetzt gaben Dr. Joachim Horn, Vorsitzender der Stiftung Heiligenberg, Seeheim-Jugenheims Erste Beigeordnete Karin Neipp, Landrat Klaus Peter Schellhaas, und Christoph Dahmen, stellvertretender Betriebsleiter der Kreisklinken Darmstadt-Dieburg, im Rahmen eines Pressegesprächs einen Überblick über die Umbaumaßnahmen. „Unser Pressegespräch  ist Teil einer transparenten und bürgernahen Kommunikationspolitik. Wir nehmen die Fragen der Menschen sehr ernst und wollen die kommenden Schritte des Umbaus offen erläutern“, sagt Landrat Schellhaas.

Geplante Umbaumaßnahmen schon konkret

Die neuen Räumlichkeiten werden voraussichtlich ab Sommer 2016 die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Kreiskliniken unter der Leitung von Chefarzt Dr. Anton Lang beziehen. Am neuen Standort werden zu Beginn etwa sechs Klinikmitarbeiter tätig sein. Es wird mit einem Patientenaufkommen zu Beginn von etwa täglich vier bis acht Patienten gerechnet. Die Planungen der Umbaumaßnahmen im Ostflügel im neuen „Zentrum für Ästhetik – Schloss Heiligenberg“ wurden bereits konkretisiert. Im Erdgeschoss werden drei Behandlungszimmer und ein Empfangsbereich mit angeschlossenem Wartebereich eingerichtet. Im 1. OG wird ein Zimmer zu einem Eingriffsraum umgebaut, der alle Hygienestandards erfüllt und mit der erforderlichen Lüftungstechnik ausgestattet ist. Bis zu vier Patienten werden die Möglichkeit haben, sich in ein bis zwei Patientenzimmer von einem operativen Eingriff zu erholen oder über Nacht in der Klinik zu bleiben. In diesen Fällen wird eine Pflegekraft zur Betreuung vor Ort sein. Das Dachgeschoss bietet Platz für Büros und Sozialräume.

Bei ästhetischen Behandlungen erfolgt das Aufnahme- / Behandlungsverfahren ähnlich wie bei niedergelassenen Ärzten. Die Patienten vereinbaren zunächst einen Termin, werden gründlich beraten, anschließend in den Praxisräumen im Erdgeschoss untersucht und behandelt. Für größere Eingriffe wird ein separater Termin vereinbart. Ästhetische operative Eingriffe werden dann im neuen Eingriffszimmer oder unter stationären Bedingungen in der Kreisklinik Jugenheim durchgeführt.  

Ein wesentlicher Behandlungsschwerpunkt des Gesamtkonzepts wird die enge Kooperation mit dem Zentrum für Akute und Postakute Intensivmedizin sein. In einem neu entstehenden Sternum-Zentrum liegt der Fokus auf der Behandlung von Infektionen an der Brustwand bei Wundheilungsstörungen. Der Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Anton Lang, ist Experte für Brustwandrekonstruktionen und führt diese komplexen Eingriffe mit modernsten, plastischen Rekonstruktionsmöglichkeiten auch bei Beatmungspatienten in enger Kooperation mit dem Zentrum für akute und postakute Intensivmedizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. Schmenger durch.

Denkmalschutz

„Das Schloss bietet ein passendes Umfeld für plastische, ästhetische und rekonstruktive Eingriffe“, so Christoph Dahmen. Alle Umbauten am Schloss finden innen statt, an der Fassade wird nichts verändert. „Da das jahrhundertalte Gebäude unter Denkmalschutz steht, werden alle Umbaumaßnahmen in sehr enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Gesundheitsamt gründlich geprüft und abgestimmt“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas. „Alle medizintechnischen und technischen Anforderungen der Umbaumaßnahmen können innerhalb des Gebäudes umgesetzt werden, ohne dass das Gesamterscheinungsbild des Schlosses in irgendeiner Weise davon negativ beeinflusst werden würde. Im Gegenteil: Die bestehende baulich veraltete Infrastruktur des ehemaligen Herrenhauses wird durch die Sanierung deutlich aufgewertet. Der Landkreis hat in den Umbau des Schlosses auch deshalb fast zwei Millionen investiert, damit das Schloss in Zukunft für die Bürger der Region erhalten bleibt.“

Neben dem Denkmalschatz äußerten Bürger Bedenken in Bezug auf ein vermehrtes Verkehrsaufkommen und unzureichende Parkplätze. Landrat Klaus Peter Schellhaas kann beruhigen: „Es wird kaum Mehrbelastung durch Verkehr geben, die Zufahrtsstraße ist aus Sicht der Klinik groß genug und Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. An Wochenenden ist das Verkehrsaufkommen aufgrund von Hochzeiten und anderem Veranstaltungen am größten. Da am Wochenende jedoch keine Operationen durchgeführt werden, wird es hier keine Probleme geben.“

Gesundheitsversorgung im Landkreis

Landrat Klaus Peter Schellhaas betont auch die Bedeutung dieser Investition als weiteren wichtigen Schritt innerhalb des nachhaltigen, gesundheitspolitischen Kurses, auf dem sich der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit seiner kreiseigenen Klinik befindet: “Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg sind zentraler Eckpfeiler der guten, wohnortnahen Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger mit medizinischen und pflegerischen Leistungen.“ Um die Zukunft der Klinik als kreiseigene Institution und damit den Fortbestand dieser Versorgung zu sichern, seien auch zukünftig Investitionen nötig. „In den vergangenen Jahren haben wir entscheidende und wichtige Schritte getan“, so Schellhaas. „Zuletzt mit den Modernisierungs- und Umbauarbeiten in Jugenheim, wo nun ein hessenweit einmaliger Krankenhausstandort für orthopädische Krankheitsbilder entstanden ist. Der Umzug der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie in den Ostflügel von Schloss Heiligenberg ist ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung für unsere kommunale Klinik.“ Erst kürzlich hatten die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg ihre im vergangenen Jahr erneut gestiegenen Belegungs- und Geburtenzahlen veröffentlicht.

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