Presse-Archiv 2016

Auch die letzten 104 Flüchtlinge sind jetzt in Kreiskommunen untergebracht

Gemeinschaftsunterkunft in Pfungstadt ist geräumt

03.06.2016

Darmstadt-Dieburg – Die seit dem 7. Januar zunächst als Notunterkunft und ab 20. Januar als Gemeinschaftsunterkunft genutzte Großlagerhalle an der Werner-von-Siemens-Straße im Pfungstädter Industriegebiet ist am Freitag (3.) geräumt worden.

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg konnte die zuletzt 104 Schutzsuchenden am Freitag von Pfungstadt aus in Groß-Umstadt, Münster und Griesheim unterbringen. Schon in den vergangenen Tagen kam es zu einer großen Zahl an Verlegungen in Kreiskommunen. Inzwischen ist es dem Kreis möglich, die vom Land Hessen veranlassten wöchentlichen Regelzuweisungen von bis zu durchschnittlich fünfzig Menschen in den von den 23 Städten und Gemeinden bereitgestellten Unterkünften oder in Privatwohnungen unterzubringen.

Die Großlagerhalle in Pfungstadt wird jetzt Zug um Zug zurückgebaut. Der vom Kreis geschlossene Mietvertrag läuft noch bis zum 30. November. Der ebenfalls nach Pfungstadt in die Werner-von-Siemens-Straße umgezogene Fachbereich Zuwanderer und Flüchtlinge der Kreisverwaltung verbleibt wegen der nicht vorhandenen Platzkapazitäten an den Standorten der Verwaltung in Darmstadt (Kranichstein) und Dieburg weiterhin in Pfungstadt.

Anfang des Jahres wurde die Halle bezogen und auf Weisung des Landes Hessen als Notunterkunft betrieben. 367 Menschen zogen in der Nacht von 6. auf 7. Januar dort ein.

Ab dem 20. Januar wurde die Halle in Pfungstadt in eine Gemeinschaftsunterkunft umgewidmet. Dadurch konnten in der Folge die drei kreiseigenen Hallen (am Schuldorf Bergstraße und an der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt) sowie die Halle der Stadt Weiterstadt nach und nach bis Ende Februar/Anfang März wieder geräumt werden.

Die Großlagerhalle in Pfungstadt wurde somit 158 Tage als Unterkunft für Schutzsuchende genutzt, in der Spitze waren dort 494 Menschen zu versorgen (22. auf 23. Februar 2016).

Landrat Klaus Peter Schellhaas dankte am Freitagmittag allen Beteiligten, die in den vergangenen Monaten den Betrieb der Gemeinschaftsunterkunft in Pfungstadt sichergestellt hatten: Der Koordinierungsgruppe Stab (KGS) mit Verwaltungsleiter Rainer Leiß und Flüchtlingskoordinator Manuel Feick ebenso wie den Hallenkoordinatoren, den Dolmetschern und dem zuständigen Fachbereich Zuwanderer und Flüchtlinge sowie dem Brand-und Katastrophenschutz, der Projektgruppe Wohnbau und externen Dienstleistern.

„Wir haben diese große Herausforderung als Kreisverwaltung gemeinsam bewältigt“, lobte der Landrat.

Auch künftig begreife der Landkreis die Unterbringung von Flüchtlingen als gemeinschaftliche Aufgabe der 23 Städte und Gemeinden und des Kreises. Nach Einschätzung der beim Kreis verantwortlichen Projektgruppe Wohnbau werden in den kommenden vier Wochen Einrichtungen in Roßdorf, Otzberg (Ober-Klingen), Erzhausen und Messel bezugsfertig sein. Derzeit leben in den 23 Kreiskommunen 3577 Flüchtlinge.

Landrat Schellhaas: „Auch wenn die wöchentlichen Regelzuweisungen in den vergangenen Wochen zahlenmäßig eher zurückgegangen sind, bleibt die Flüchtlingsunterbringung vor Ort weiter eine große, fordernde Aufgabe für die kommunale Gemeinschaft im Kreis Darmstadt-Dieburg.“ 

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