Presse-Archiv 2016

Wissenschaftsstadt Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg und Bürgermeister der Landkreiskommunen setzen mit gemeinsamer Aktion zur Fußball-Europameisterschaft ein Zeichen gegen Rassismus

10.06.2016

EIN STARKES SIGNAL gegen Rassismus: Zu Beginn der Fußball-Europameisterschaft haben Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt mit einer gemeinsamen Aktion ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Auf Initiative von Seeheim- Jugenheims Bürgermeister Olaf Kühn versammelten sich die Kommunalpolitiker im Darmstädter Merck-Stadion am Böllenfalltor, trugen Trikots mit der Rückennummer 17 und dem Namen des deutschen Nationalspielers Jérôme Boateng und hielten ein eigens dafür angefertigtes Transparent mit der Aufschrift ‚Lieber Nachbar Boateng, viel Erfolg für die EM‘ vor sich. © Stadt Darmstadt

Darmstadt-Dieburg / Darmstadt - Der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, Landrat Klaus Peter Schellhaas, die hauptamtlichen Kreisbeigeordneten Christel Fleischmann und Rosemarie Lück sowie Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg haben am heutigen Freitag (10.) pünktlich zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich mit einer gemeinsamen Aktion ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Auf Initiative von Seeheim-Jugenheims Bürgermeister Olaf Kühn versammelten sich die Kommunalpolitiker im Darmstädter Merck-Stadion am Böllenfalltor, trugen Trikots mit der Rückennummer 17 und dem Namen des deutschen Nationalspielers Jérôme Boateng und hielten ein eigens dafür angefertigtes Transparent mit der Aufschrift ‚Lieber Nachbar Boateng, viel Erfolg für die EM‘ vor sich.

Mit der gemeinsamen Aktion reagieren die Kommunalpolitiker unter anderem auf die fremdenfeindliche Äußerung des AfD-Politikers Alexander Gauland, der in einem Interview über Boateng gesagt hatte, „die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“. Neben der direkten Reaktion auf Gaulands Äußerungen wollen die Politiker und Verwaltungschefs mit der Aktion auch ein wichtiges Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung im Fußball und in der Gesellschaft im Allgemeinen aussenden. 

Oberbürgermeister Jochen Partsch dazu: „Als Olaf Kühn mit seiner Idee an uns heran getreten ist, habe ich selbstverständlich sofort zugesagt. Natürlich haben wir auch seinem Wunsch entsprochen, dieser unterstützenswerten Aktion in unserem Merck-Stadion am Böllenfalltor einen räumlich und thematisch passenden Rahmen zu geben. Die große Geschlossenheit zwischen der Stadt, dem Landkreis und den Landkreiskommunen bei dieser Aktion zeigt erneut unsere Entschlossenheit, mit der wir dem Thema Rassismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit hier in Südhessen gemeinsam entgegentreten. Ich wünsche Jérôme Boateng und seinen Mannschaftskollegen eine erfolgreiche Europameisterschaft mit vielen tollen Momenten und natürlich vielen Toren“, erklärte der Oberbürgermeister im Rahmen der Aktion.

Auch für Landrat Klaus Peter Schellhaas ist es selbstverständlich, sich an der Aktion zu beteiligen und Solidarität zu zeigen: „Gerade der Fußball leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und ist ein Paradebeispiel dafür, dass Integration gelingen kann“, ist der Landrat überzeugt. „Deutschland ist Fußball-Weltmeister und wird auch in Frankreich um den EM-Titel mitspielen, gerade Jérôme Boateng und auch Mesut Özil sind da ganz wichtige Stützen im DFBTrikot- neben Spielern, die Thomas Müller, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger heißen!“

Der Bürgermeister der Gemeinde Seeheim-Jugenheim und Initiator der Aktion, Olaf Kühn,erläutert den Hintergrund der Aktion: „Die abstruse und diskriminierende Äußerung des AfD Politikers Gauland über den Nationalspieler Jérôme Boateng hatte ich noch kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Die Idee, dem etwas entgegen zu setzen, kam mir aber erst, nach dem wieder einmal sichtbar wurde, nach welchem perfiden Muster Rechtspopulisten vorgehen, wenn sie mal offen das sagen, was sie denken. Fremdenfeindlichkeit und latenter Rassismus werden dann klein geredet und gerechtfertigt oder die Presse lügt. Städte, Gemeinden und Landkreise haben in den zurückliegenden Monaten immense Kraftanstrengungen unternommen, um eine große Zahl an Flüchtlingen aufzunehmen. Dabei waren insbesondere die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Landräte gefordert. Die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg stehen für Toleranz und Offenheit. Das wollen wir mit dieser Aktion zeigen. Und natürlich drücken wir der deutschen Nationalmannschaft die Daumen.“

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