Presse-Archiv 2016

Fachforum „Ältere Migrantinnen und Migranten“

03.11.2016

Darmstadt-Dieburg / Darmstadt – Mit der demographischen Entwicklung steigt die Zahl der Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf, auch bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund. Es besteht ein Entwicklungsbedarf an kultursensiblen Pflege- und Versorgungsformen. Zugleich ist der Fachkräftemangel in der Altenpflege hoch.

Die Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle Öffnung (IKÖ) hat am Donnerstag (3.) zum zweiten Fachforum „Ältere Migrantinnen und Migranten – Pflege als Beruf, Chancen und Potentiale für Menschen mit Migrationshintergrund“ eingeladen.

Das Fachforum stellte sich den Fragen, wie muss Pflege aufgestellt sein, um kultursensible Versorgung sicher zu stellen? Was brauchen Migrantinnen und Migranten, um eine Ausbildung in der Altenpflege zu beginnen und abzuschließen? Was brauchen Altenpflegeschulen und Pflegeeinrichtungen, um Migrantinnen und Migranten angemessen fördern zu können? Eröffnet wurde das Fachforum von der Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Rosemarie Lück, und Darmstadts Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. Nicole Benthin, Referentin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, gab einen Einblick in die Potentiale für Pflegeberufe. Christine Köhler-Richter und Daniel Bauer von der Arbeiterwohlfahrt Südhessen zeigten anhand des Beispiels der Seniorenwohnanlage Johannesviertel in Darmstadt, die interkulturelle Öffnung in der stationären Pflege.

"Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Ausbildung in der Pflege werden nicht auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte entschieden. Vor Ort können wir durch mehr Aufklärung, Vernetzung und Beratung die qualifizierte Ausbildung in der Pflege in den Mittelpunkt rücken. Menschen mit Migrationshintergrund haben eine berufliche Perspektive in der Pflege, vor allem dann, wenn sich Dienste und Institutionen interkulturell öffnen. Diese Veranstaltung heute war dazu ein erster Schritt“, erläutert die Sozialdezernentin des Kreises, Rosemarie Lück.

"Die Betreuung und Pflege älterer Migrantinnen und Migranten gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Zugleich eröffnen sich dort gute Berufsperspektiven für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist auch in Darmstadt mit seiner zu einem guten Teil multiethnisch geprägten Bevölkerung der Fall. Hier gilt es, Pflege in einer Qualität zu sichern, die heutigen Ansprüchen genügt, dazu gehört die interkulturelle Öffnung der Pflegeangebote hin zu einer kultursensiblen Pflege“, erklärt Barbara Akdeniz.       

 

Organisiert wurde das Fachforum von der Arbeitsgemeinschaft Interkulturelle Öffnung (IKÖ). Dort sind jeweils die Pflegestützpunkte des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Wissenschaftsstadt Darmstadt vertreten sowie das Büro für Senioren und das Interkulturelle Büro des Landkreises, die Sozialplanung für die Bedarfe Älterer und das Amt für Interkulturelles und Internationales der Stadt Darmstadt, das Demenzservicezentrum Landkreis Darmstadt-Dieburg und das Demenzforum Darmstadt. Kooperationspartner der Veranstaltung ist der „Runde Tisch Pflegeausbildung“ des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt.

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