Presse-Archiv 2017
Kreisagentur für Beschäftigung bietet Hilfe in schwierigen Situationen
Hilfe für Alleinerziehende
08.11.2017
Darmstadt-Dieburg – „Auch wenn es schwierig ist, es lohnt sich“, sagt Bianca K. über ihre Situation als alleinerziehende Mutter und Auszubildende. Seit September absolviert sie eine betriebliche Ausbildung zur Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen bei einem Logistikunternehmen.
Möglich gemacht hat dies die Kreisagentur für Beschäftigung (KfB), die die Arbeitslosengeld-II-Bezieher im Landkreis Darmstadt-Dieburg betreut.
Seit 2013 ist die alleinerziehende Mutter von drei Kindern nach der Trennung von ihrem Mann auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Nach elf Jahren Auslandsaufenthalt in Italien konnte sie hier nicht mehr beruflich Fuß fassen. Mit Hilfe ihrer Fallmanagerin konnte Bianca K. wieder eine berufliche Perspektive entwickeln. Durch einen Bildungsgutschein der Kreisagentur war es ihr möglich, nachträglich einen qualifizierten Hauptschulabschluss zu machen, der ihr die Tür zu einem Ausbildungsplatz öffnete.
Auch das spezielle Team, das sich um alleinerziehende Arbeitslosengeld-II-Empfänger kümmert, empfindet Bianca als sehr hilfreich: „Alleinerziehend zu sein ist schon eine besondere Situation. Hier habe ich viel Verständnis und Menschlichkeit erfahren.“
Vor knapp fünf Jahren wurde die Fachstelle für Alleinerziehende vom Leiter des Fachbereichs Aktivierende Hilfe, Oliver Hegemann, ins Leben gerufen, um den speziellen Bedürfnissen und Bedarfen von Ein-Eltern-Familien besser gerecht zu werden. Insgesamt acht Fallmanagerinnen kümmern sich um die knapp 1.100 Arbeitslosengeld II beziehenden Alleinerziehende im Landkreis. Hinzu kommt noch eine Studentin, die ihr berufsbegleitendes Studium im Team absolviert.
Rosemarie Lück, die Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, führt dazu aus: „Viele Alleinerziehende sind gut qualifiziert und möchten arbeiten gehen, stehen aber vor der großen Herausforderung, den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern. Hier setzt die Fachstelle der Kreisagentur an, indem frühzeitig an einer beruflichen Perspektive gearbeitet wird, die mit dem familiären Umfeld vereinbar ist. Auch im Sinne der sozialen Verantwortung ist es wichtig, alle vorhandenen Potenziale auszuschöpfen und gleichzeitig Alleinerziehenden und ihren Kindern gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“
Neben der klassischen Arbeitsvermittlung geht es vor allem darum, Unterstützung bei der Organisation einer tragfähigen Kinderbetreuung zu leisten und mittels Coaching- und Qualifizierungsmaßnahmen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. In manchen Fällen besteht die Hilfe darin, einfach mal zuzuhören und ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Alleinerziehenden zu haben.