Presse-Archiv 2019
„Fachkräftemangel auf dem Ausbildungsmarkt – mehr als ein Symptom des demographischen Wandels!“
Fachforum Übergang Schule-Beruf
06.12.2019
Darmstadt-Dieburg – Wie kann dem Fachkräftemangel auf dem Ausbildungsmarkt begegnet werden? Und welche konkreten Ansatzpunkte gibt es für Unternehmen und Fachkräfte? Wieso ist es so schwierig Jugendliche für manche Berufe und Branchen zu gewinnen?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich das Fachforum Übergang Schule-Beruf „Fachkräftemangel auf dem Ausbildungsmarkt – mehr als ein Symptom des demographischen Wandels!“, zu dem die Sozial- und Jugenddezernentin Rosemarie Lück am Donnerstag (5.) eingeladen hatte.
Philipp Herzer vom Bundesinstitut für Berufsbildung führte in seinem Vortrag an, dass nicht so sehr entscheidend sei, für welche Berufe sich Jugendliche entscheiden, sondern vielmehr warum Jugendliche bestimmte Berufe ausschließen. Besonders große Bedeutung kommt dabei dem Aspekt der sozialen Anerkennung zu, die bestimmten Berufen zugeschrieben wird. So genießen beispielsweise handwerkliche Berufe, die mit körperlicher Tätigkeit verbunden sind, eine geringere soziale Anerkennung – gesamtgesellschaftlich, aber insbesondere auch bei den Eltern und Freunden der jungen Menschen.
Eine Workshopphase mit anschließendem DisQspace bot die Möglichkeit, sich thematisch in verschiedene Handlungsfelder der Fachkräftesicherung zu befassen und sich über den Zusammenhang zwischen Massenmedien, Berufsorientierung und Personalrekrutierung zu informieren. Die Besucherinnen und Besucher des Fachtages nutzten das Angebot rege und kamen zu ihren Anliegen schnell in den Austausch mit den anwesenden Expertinnen und Experten.
Abschließend machte Karin Lühmann vom Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen "Komm, mach MINT" in ihrem Denkanstoß „Die „Rosa-Hellblau-Falle“ – Wie wir alle gemeinsam versemmeln, Frauen für technische Berufe zu gewinnen" deutlich, welchen Anteil Gendermarketing, eine geschlechtsstereotype Darstellung von Berufen und mangelnde Vorbilder daran haben, dass Mädchen und Frauen sich im MINT-Bereich weniger zutrauen und sich seltener beruflich in diese Richtung orientieren.
Veranstaltet wurde das Fachforum von der OloV-Steuerungsrunde des Landkreises Darmstadt-Dieburg, federführend für Konzeption und Koordination zuständig war die Fachstelle Jugendberufswegebegleitung des Landkreises.
Weitere Informationen zu dem Fachforum gibt es im Internet: www.bo-suedhessen.de/kommunenundkreise/da-di/angebote-fuer-multiplikatoren/