Presse-Archiv 2023
Bundes-Klimaanpassungsgesetz
Landkreis managt Klimaanpassung für 22 der 23 Kommunen
10.09.2024
Das Grüne Zimmer auf der Georg-Schüler-Anlage in Griesheim ist ein Beispiel für Maßnahmen zur Klimaanpassung. Derzeit wird ein neues Konzept für 22 der 23 Kreiskommunen erstellt. Foto: Stadt Griesheim
Darmstadt-Dieburg. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hat nun zusätzlich zu einem Klimaschutzmanager auch ein neues Klimaanpassungsmanagement mit zwei Klimaanpassungsmanagern – Ariane Djahansouzi und Frank Nierula. Deren Aufgabe ist es für einen Projektzeitraum von zwei Jahren, ein Klimaanpassungskonzept für den Landkreis zu erstellen. Mit 22 der 23 Kreiskommunen – nur Pfungstadt möchte ein eigenes Konzept erstellen – gibt es eine entsprechende Kooperationsvereinbarung als Teil der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Seit dem 1. Juli gilt das neue Bundes-Klimaanpassungsgesetz. Dementsprechend wird die Erstellung des Konzepts vom Bundesumweltministerium (BMUV) über die "Zukunft - Umwelt - Gesellschaft" (ZUG) als Projektträger gefördert. „Dabei beteiligen wir die relevanten Akteure von Beginn an“, erklärt Ariane Djahansouzi. „Und wir haben ein externes Ingenieurbüro, das den Prozess begleiten wird, nämlich Infrastruktur&Umwelt aus Darmstadt“, ergänzt Frank Nierula.
Das Konzept, in das auch die Ergebnisse eines ähnlichen Projekts von 2013 einfließen werden, wird dabei „kommunenscharf“ erstellt, was bedeutet, dass es für jede Kommune einen Maßnahmenkatalog geben wird, der dann jeweils genutzt werden kann, um Förderung für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen zu erhalten. Die Auftaktveranstaltung zu dem Kreisprojekt wird am 10. Oktober sein, aber schon jetzt sind die Klimaanpassungsmanager in den Kommunen unterwegs, um das Projekt vorzustellen und offene Fragen zu klären. Im kommenden Jahr soll es dann Workshops zu den einzelnen Themenfeldern geben.
Klimaschutz und Klimaanpassung gehen dabei Hand in Hand: Während Klimaschutz darauf abzielt, Umweltschäden zu verhindern oder abzumildern, zielen Maßnahmen zur Klimaanpassung darauf ab, mit den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels umzugehen. So etwa ein Trennsystem für Regenwasser in Neubaugebieten. Etwa auf dem Areal Waldeck in Traisa, wo das anfallende Niederschlagswasser der neuen Grundstücke über einen Sammelkanal versickert wird und nicht in die Kanalisation gelangt. Andere Beispiele sind Begrünte Plätze wir das Grüne Zimmer in Griesheim auf der Georg-Schüler-Anlage oder Wasserflächen wie die Fontäne auf dem begrünten Villenave-d´Ornon-Platz in Seeheim-Jugenheim. Aber auch Grünstreifen an Feldern wie in Weiterstadt, die Verwehungen von Boden aus Ackerflächen verhindern, zählen dazu. „Es sind Maßnahmen, die den Stadtraum und die Land- und Forstwirtschaft lebenswert, resilient und wirtschaftlich erhalten“, sagt Nierula.
Landrat Klaus Peter Schellhaas weist darauf hin, dass der Kreis keine Zeit verloren hat bei dem Thema: „Ich freue mich, dass wir durch unseren frühzeitigen Einsatz im weiten Themenfeld der Klimafolgenanpassung nun pünktlich mit Inkrafttreten des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes in den Prozess der Erstellung kommunenscharfer Anpassungskonzepte für 22 unserer Kreiskommunen starten können“, sagt Schellhaas: „Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe, mit vielen möglichen Synergieeffekten zwischen nahegelegenen Gebietskörperschaften. Daher ist es wichtig, dass wir hier alle an einem Strang ziehen, um uns gemeinsam bestmöglich für die Zukunft aufzustellen. Die Erarbeitung eines neuen integrierten, aber kommunenscharfen Anpassungskonzepts ist der der richtige Schritt in diese Richtung.“