Presse-Archiv 2023

100 Tage neues Bettenhaus

„Quantensprung“ und „Riesengewinn“: ein erstes Fazit

16.09.2024

Seit 100 Tagen ist der Neubau an der Kreisklinik in Groß-Umstadt nun in Betrieb. Gegenüber dem alten Gebäude hat sich einiges zum Positiven verändert. Foto: Guido Schiek

Darmstadt-Dieburg. Seit 100 Tagen ist das neue Bettenhaus an der Kreisklinik in Groß-Umstadt nun in Betrieb. Der Umzug vom alten, zehnstöckigen in das neue, fünfstöckige Gebäude war an nur einem Tag Anfang Juni. Inzwischen haben sich die Patienten und die Mitarbeiter von den Vorzügen des 100 Millionen teuren Neubaus, der 257 Betten beherbergt und etwa 19.500 Quadratmeter Geschossfläche hat, überzeugt. „Man schätzt die Atmosphäre des Hauses“, sagt der Pflegedienstleiter der Kreiskliniken, Jens Müller-Laupert: „Die Patienten fühlen sich gut untergebracht, diesen Effekt spüren auch die Mitarbeiter. Es ist entspannter.“

Inzwischen sind die Mitarbeiter angekommen „und eingerichtet“, wie Müller-Laupert sagt. „Aber wie es in jedem guten Haushalt ist: Es sind auch noch mal ein paar Sachen umgeräumt worden, damit es in die komplexen Abläufe passt.“ Denn auch die moderne Technik im neuen Bettenhaus muss noch nachjustiert werden. Etwa die Beleuchtung. „Das Konzept ist umfangreicher, diffiziler“, sagt Müller-Laupert. Auch bei anderen Dingen der Haustechnik wurde und wird noch optimiert, etwa bei der Lüftung. Auch die Innenhöfe werden noch gestaltet, die Arbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen. „Die Höfe werden begrünt, bekommen einen neuen Bodenbelag“, erklärt der Pflegedienstleiter. „Wir können jetzt auch schauen, wie etwas wirkt. Das war vor dem Umzug nur bedingt möglich“, sagt er. So kann die Gestaltung etwa der Innenhöfe auch noch mal angepasst werden.

Für die Patienten steht nun auch deutlich mehr Platz zur Verfügung als im alten Bettenhaus mit seinen engen Fluren und Mehrbettzimmern. „Dafür sind die Wege nun weiter“, sagt Müller-Laupert. Vorteil sei nun aber, dass Patienten, Angehörige und Mitarbeiter auf den langen, breiten Fluren mehr Ausweichfläche haben. „Und die Hygiene ist deutlich besser einzuhalten, weil auch die Zimmer geräumiger sind“, sagt der Pflegedienstleiter. Es sei etwas Anderes, ein Ein- oder Zweibett-Zimmer – und nur diese gibt es noch im neuen Haus - zu reinigen als vorher die engen Dreibett-Zimmer. Dort mussten sich auch zwei Zimmer eine Nasszelle teilen, nun hat jedes Zimmer eine eigene. „Es ist etwas Anderes, wenn sich zwei Leute statt sechs eine Toilette teilen“, sagt Müller-Laupert.

Auch die Aufzugsituation sei ein „Quantensprung“, wie er sagt. Der Fahrstuhl für die Ver- und Entsorgung ist getrennt von dem, mit dem die Betten bewegt werden – und für Besucher und Patienten gibt es zwei eigene Personenaufzüge. Zudem seien die Aufzüge auf jedem Stockwerk so gelegen, dass eine sofortige Orientierung möglich ist. „Es ist ein klarer Zugang zur Station da. Man geht aus dem Aufzug raus und steht am Stationszimmer“, sagt Müller-Laupert. Hinzu kommt der vorbeugende Brandschutz, bei dem das neue Haus wesentlich besser ist als das alte: „Wir müssen nicht die halbe Station auf einmal evakuieren im Ernstfall, der hoffentlich nie kommt, sondern nur einige Betten“, sagt der Pflegedienstleiter, „das ist eine Erleichterung für die Mitarbeiter.“

Die sogenannte Betonaktivierung ist zudem ein Pluspunkt: Durch die Betondecke fließt im neuen Haus kaltes Wasser und sorgt im Sommer für Kühlung. „Das ist ein Riesengewinn, weil freundliche, helle Stationen auch viel Licht bedeuten. Und viel Licht bedeutet eigentlich Erhitzung. Aber so bleibt es kühl.“ Auf dem Dach landet auf einem eigenen Landeplatz im Notfall der Hubschrauber. Neben kürzeren Wegen, wenn es schnell gehen muss, bietet die neue Lage gegenüber der alten vor dem alten Haupteingang einen weiteren Vorteil: Nur eine Person muss den Landeplatz sichern. „Beim alten Landeplatz waren drei Personen nötig, auch um Wege abzusperren, wenn der Hubschrauber kam“, sagt Müller-Laupert. Und die mussten rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

„Es ist eine ruhige, freundliche Atmosphäre“, sagt der Pflegedienstleiter. Die Betriebsleitung sieht darin eine weitere Chance: Christoph Dahmen betont, dass dadurch auch neue Mitarbeiter leichter zu gewinnen seien. „Wir haben unsere Attraktivität als Arbeitgeber gesteigert“, sagt er. Pelin Meyer ergänzt: „Das Ziel, eine noch bessere Patientenversorgung zu haben, haben wir erreicht. Und gleichzeitig haben wir attraktive Arbeitsplätze geschaffen. Eine Win-Win-Situation.“ Und das schon nach 100 Tagen.

Ein Video vom Umzug des Bettenhauses ist auf https://youtu.be/JkhTGDrocOk zu finden.

tb

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