Presse-Archiv 2023

Ehrenamtliche Voraushelfer

Belobigung für drei Lebensretter aus Eppertshausen

05.07.2024

Drei belobigte Lebensretter (von links): Rainer Kurth, Melanie Kuczewski und der Eppertshäuser Bürgermeister Carsten Helfmann mit Landrat Klaus Peter Schellhaas. Foto: Thomas Bach

Darmstadt-Dieburg. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat drei Voraushelfern aus Eppertshausen eine Öffentliche Belobigung ausgesprochen, weil sie im vergangenen Jahr einem Menschen das Leben gerettet haben. Bürgermeister Carsten Helfmann, Melanie Kuczewski und Rainer Kurth haben die Urkunden nun von Landrat Klaus Peter Schellhaas überreicht bekommen. Am 21. Juli 2023 war das ehrenamtliche Voraushelfer-Team alarmiert worden. Eine Nachbarin hatte die Leitstelle des Landkreises informiert. Als Melanie Kuczewski und Carsten Helfmann eintrafen, fanden sie den 65 Jahre alten Mann leblos auf dem Boden des Wohnzimmers. Kuczewski begann mit der Herz-Druckmassage und Helfmann bereitete die Beatmung vor, die dann im Wechsel mit der Massage angewendet wurde. Mit einem Larynxtubus sicherte Carsten Helfmann den Atemweg, Rainer Kurth setzte einen Defribillator ein. So hielten sie den Mann am Leben, bis der Rettungsdienst eintraf und übernahm.

Es sei ihm eine Ehre, die Belobigungen auszusprechen, sagte dann auch der Landrat bei der Überreichung der Urkunden im Kreishaus in Kranichstein. Er mache das auch nur „ganz, ganz selten“, sagte er. „In meiner Dienstzeit seit 2009 erinnere ich mich nur an zwei Belobigungen“, sagte er: „Ihnen wird eine große Ehre zuteil, die sie sich verdient haben.“ Mit ihrem Einsatz und ihrem Engagement seien die drei Eppertshäuser ein Beispiel für die gesamte Gesellschaft, erklärte Schellhaas. Es sei nicht selbstverständlich, sich für seine Mitmenschen einzusetzen, betonte der Landrat.

Für Bürgermeister Helfmann und die anderen war es nicht der erste Einsatz dieser Art. Helfmann ist seit 15 Jahren beim Voraushelfer-Team dabei. So lange gibt es die Freiwilligen, die schneller beim Patienten sein können als der reguläre Rettungsdienst. Denn bei Herzinfarkten etwa zählt jede Sekunde. Alarmiert werden sie in Eppertshausen aber nur dann, wenn der Rettungswagen, der im Park 45 seinen Standort hat, gerade nicht vor Ort ist. Etwa 15 bis 20 Einsätze haben die Helfer im Schnitt pro Jahr. Vier Menschen hat das Team in der 6300-Einwohner-Gemeinde schon ins Leben zurückgeholt. „Dafür macht man es: um anderen zu helfen“, sagt Helfmann. Deshalb nehmen die Drei die Belobigung gerne an, stellvertretend für die anderen Voraushelfer in Eppertshausen. „Unser Team, wir sind etwa zehn, arbeitet gut zusammen“, sagt Helfmann. Und auch über Organisationen hinweg. Helfmann ist bei der Feuerwehr, Kuczewski bei den Johannitern und Rainer Kurth ist in der Bergwacht des Roten Kreuzes engagiert.

Melanie Kuczweski betonte, dass die Tätigkeit sie erfülle, „auch, weil wir wissen, dass der Mann mittlerweile wieder voll im Leben steht“, sagt sie. „Und es ist immer eine Teamleistung“, fügt Rainer Kurth an. Und die wurde nun honoriert. „Die Belobigung gibt uns Auftrieb für die Zukunft“, sagt Helfmann. 

tb

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