Presse-Archiv 2023

Dezentrale Angebote der Kreisverwaltung

Auftakt für „LaDaDi vor Ort“ in Weiterstadt

04.06.2024

Darmstadt-Dieburg. „Das Konzept der Regionalität erhalten und erweitern“, umschreibt Landrat Klaus Peter Schellhaas das Ziel. „Es ist nicht die klassische Behördenliegenschaft, es ist offen gestaltet und nahe bei den Menschen“, sagt Erster Beigeordneter Lutz Köhler. Als „viel niedrigschwelliger“ umschreibt Kreisbeigeordnete Christel Sprößler den neuen Anlaufpunkt für Dienstleistungen des Landkreises im Loop5 in Weiterstadt: „Es ist einfacher, hierher zu gehen als etwa ins Jugendamt.“ Unter der Überschrift „LaDaDi vor Ort“ werden in der Tat künftig noch einige Dienstleistungen mehr bei den Kfz-Zulassungsstellen angeboten. Den Auftakt macht Weiterstadt. Landrat Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter Lutz Köhler sowie die Kreisbeigeordnete Christel Sprößler haben das Angebot am Dienstag dort vorgestellt.

Seit 24. April ist die Fahrzeugzulassung des Landkreises Darmstadt-Dieburg im ersten Obergeschoss des Loop 5 in Weiterstadt. Rund 3000 kostenfreie Parkplätze stehen den Besuchern zur Verfügung. Die Räumlichkeiten wurden extra für die Bedürfnisse der Kreisverwaltung umgebaut. Der Landkreis wird dort auf 400 Quadratmetern nun aber auch nach und nach verschiedene Dienstleistungen anbieten – unter der Überschrift „LaDaDi vor Ort“.

Zu den ersten Dienstleistungen die Kfz-Zulassungsstelle. Termine können, wie gewohnt, online unter www.ladadi.de/zulassung gebucht werden. Das gilt auch vorübergehend für die Zulassungsstelle Pfungstadt, deren Mitarbeiter seit 27. Mai dort ebenfalls arbeiten – so lange, bis neue Räumlichkeiten für die Zweigstelle zur Verfügung stehen. In Kürze wird bekannt gegeben, wo die neue Zulassungsstelle in Pfungstadt sein wird. Auch dort, ebenso wie in den anderen Außenstellen, wird es neben den Kfz-Zulassungen auch zusätzliche Angebote des Kreises geben. Nach Weiterstadt wird aber zunächst Ober-Ramstadt damit beginnen – nach den Sommerferien. Die anderen Standorte – Groß-Umstadt und Dieburg – folgen. In Dieburg wird ein Teil des Eingangsbereichs des Landratsamtes dafür genutzt werden.

„Es gibt Menschen, die wir eventuell ein Leben lang begleiten müssen. Denen müssen wir näher sein“, sagt Landrat Schellhaas zu dem neuen Konzept. Und weil dies der Fall ist, zeigt sich Lutz Köhler „sehr optimistisch, dass das neue Angebot ein Erfolg wird“. „Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht“, erklärt Christel Sprößler. Im Grunde könne man in Weiterstadt und an den anderen Standorten alle Dienstleistungen anbieten.

Zunächst aber werden in Weiterstadt - in der Regel nach vorheriger Terminvereinbarung –die Kreisagentur für Beschäftigung Beratung der Fallmanager in der aktivierenden Hilfe anbieten, das Jugendamt die Anerkennung der Vaterschaft und Familienberatung. Das Sozialamt gibt vor Ort Unterstützung bei der digitalen Antragstellung, bietet allgemeine Sozialberatung oder Hilfestellung bei Wohnraumanpassung, in Sachen Betreuung und Vorsorgevollmacht sowie Beratungen des Pflegestützpunktes.

Mögliche Gruppenangebote könnten sein: Workshops für Frauen, Kursangebote des Pflegekinderdienstes oder Fortbildungen der Kita-Fachberatung. Natürlich kann auch die Kreisverwaltung den Besprechungsraum für Arbeitsgruppen und Sitzungen nutzen. Auch die Integration möglicher Beratungsleistungen Dritter ist angedacht. „Hier sind wir mit mehreren Partnern im Kontakt“, sagt Sozialdezernentin Christel Sprößler. Die Angebote werden ausprobiert. Was ankommt, wird beibehalten. Es können auch jederzeit neue Angebote hinzukommen.

Aktuell befinden sich im Loop5 neun Schalterarbeitsplätze im Bereich der Zulassungsstelle, darüber hinaus drei Arbeitsplätze für den Bereich „LaDaDi vor Ort“. Dazu kommen weitere Arbeitsmöglichkeiten für etwa Besprechungen und Videokonferenzen. Insgesamt gibt es fünf Besprechungs- beziehungsweise Beratungsräume, zwei davon können zusammengelegt werden. Der Mietvertrag läuft über 15 Jahre, derzeit kostet die Miete etwa 4800 Euro pro Monat, die Nebenkosten liegen bei etwa 2500 Euro.

Die Kosten für den Umbau hat der Vermieter getragen, für die Ausstattung mit Arbeitsplätzen und Arbeitsmöglichkeiten inklusive Anschluss von Hinweismonitoren wurden vom Kreis knapp 73.000 Euro ausgegeben. Für die Zulassungsstelle wurde zusammen mit den Mitarbeitern ein Konzept erarbeitet, welches komfortables Arbeiten mit guter Kundenbedienbarkeit kombiniert. Im Bereich „LaDaDi vor Ort“ ist ein flexibles Arbeiten möglich. Mitarbeiter mit und ohne Laptop können die zur Verfügung gestellten Schreibtische nutzen und sich vor Ort einwählen. Die Arbeitsplätze sind buchbar, ebenso wie die Besprechungsräume. Und das alles in einer „guten, freundlichen Atmosphäre“, wie Lutz Köhler sagt.

Möglich macht dies auch die Digitalisierung der Kreisverwaltung. „Weil keine dicken Akten mehr transportiert werden müssen“, sagt Christel Sprößler. „Digitalisierung ja“, ergänzt Klaus Peter Schellhaas, „aber die Nähe zu den Menschen ist wichtig, um ein guter Dienstleister zu sein.“

tb

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