Presse-Archiv 2023

Aufnahme ins Förderprogramm Dorfentwicklung

Bürgerschaftliches Engagement in Fischbachtal unterstützen als Ziel

10.07.2024

Heimatminister Ingmar Jung, Bürgermeister Philipp Thoma, Dorte Meyer-Marquart und Manuela Schade vom Fachbereich Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises (von rechts) bei der Übergabe der Anerkennungsurkunde in Wiesbaden. Foto: Katrina Friese

Darmstadt-Dieburg. „Hessischen Dörfern im Programm Dorfentwicklung steht eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten sowohl für kommunale als auch für private Investitionen in Wohnraum zur Verfügung“, sagt Hessen Heimatminister Ingmar Jung anlässlich der Aufnahme neuer Förderschwerpunkte. Am Samstag überreichte Jung in Wiesbaden die Anerkennungsurkunden an zwölf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die aus ganz Hessen nach Wiesbaden angereist waren. Darunter auch der Bürgermeister der Gemeinde Fischbachtal, Philipp Thoma.

Fischbachtal kann nun über die gesamte Programmlaufzeit bis 2030 Zuschüsse zu geplanten Investitionen erhalten. Im Rahmen des in 2023 erstellten kommunalen Entwicklungskonzepts wurden konkrete Maßnahmen herausgearbeitet, für die die Gemeinde Fischbachtal Zuschüsse beantragen kann. „Es ist aber auch vor allem eine Chance für private Projekte“, sagt Philipp Thoma, „denn nun können die Fischbachtaler für ihre Vorhaben eine Förderung vom Land Hessen erhalten.“ Der stellvertretende Landrat Lutz Köhler ergänzt: „Es geht in dem Programm ja auch darum, bürgerschaftliches Engagement vor Ort zu unterstützen und dadurch die Wohn- und Lebensqualität in den Dörfern zu verbessern. Hierbei spielt neben der Förderung von kommunalen Gebäuden und Flächen auch die Privatförderung von Gebäuden im Ortskern eine wesentliche Rolle.“ Für die privaten Maßnahmen gibt es 35 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss, maximal jedoch 45.000 Euro – oder 60.000 Euro, wenn es sich um ein sogenanntes Einzelkulturdenkmal handelt. Kommunale Projekte werden für Fischbachtal mit bis zu 75 Prozent bezuschusst.

Derzeit sind 91 ländliche Hessische Kommunen mit rund 700 Ortsteilen im Förderprogramm. Neben Fischbachtal sind aus dem Landkreis aktuell auch Messel, Seeheim-Jugenheim, Mühltal und Groß-Bieberau anerkannte Förderschwerpunkte der Dorfentwicklung. Die zuständige Fach- und Förderbehörde ist die Abteilung Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises. Die Kommunen sind unterschiedlich weit: Während der Förderzeitraum in Groß-Bieberau schon abgelaufen ist, Messel in diesem Jahr mit der Entwicklung kommunaler Projekte. In Mühltal wurden beispielswiese neben der städtebaulichen Beratung und fachlichen Verfahrensbegleitung bereits ein investives Projekt am Modaurandweg sowie drei Konzepte gefördert. In den Jahren 2019 bis 2023 wurden im Landkreis 29 Bescheide erteilt für kommunale Projekte, bei denen 5,7 Millionen Euro investiert wurden. Der bewilligte Zuschuss belief sich über alle Kommunen auf 3,1 Millionen Euro. 

Für die hessische Dorfentwicklung stehen jährlich rund 32 Millionen Euro zur Verfügung. Bei den geförderten Maßnahmen wird besonders darauf geachtet, dass Aspekte des regionaltypischen Bauens zur Anwendung kommen: das gilt bezüglich architektonischer Besonderheiten und der Auswahl der Baumaterialien, um das Ortsbild zu erhalten und zu gestalten. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die betroffenen Gemeinden ihre historischen und kulturellen Werte bewahren, während sie gleichzeitig moderne und zukunftsorientierte Projekte umsetzen können. Heimatminister Jung betonte, dass das Programm nicht nur die bauliche, sondern auch die soziale und kulturelle Entwicklung der Dörfer fördern soll.

tb

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