Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg

Klimafolgenanpassungskonzept

Startschuss für 22 Konzepte im Landkreis

15.10.2024

Darmstadt-Dieburg. Schäden an Gebäuden und Infrastruktur durch Starkregenereignisse oder die negativen Auswirkungen von innerstädtischen Hitzeinseln auf die menschliche Gesundheit, aber auch Bodenerosion durch Wind oder Regen, Dürreauswirkungen auf die Landwirtschaft, Waldbrände und anderes wurden nun bei der Auftaktveranstaltung zur Erstellung des kommunenscharfen Klimafolgenanpassungskonzepts im Kreistagssitzungssaal des Kreishauses in Kranichstein von Vertretern der Kommunen als heute schon spürbare Auswirkungen des Klimawandels genannt. Die zwei neuen Klimaanpassungsmanager des Kreises, Ariane Djahansouzi und Frank Nierula, Klimaschutzmanager Michael Czak sowie das unterstützende Büro „Infrastruktur & Umwelt Professor Böhm und Partner“ erläuterten den Vertretern der 22 Kommunen, die bei dem über zwei Jahre laufenden Projekt mitmachen, wie das Vorgehen sein wird, damit die Städte und Gemeinden – nur Pfungstadt fehlt, die Stadt hat bereits ein eigenes Konzept in Arbeit – mit geeigneten Maßnahmen verhindern können, dass die Schäden noch größer werden. Ziel ist es, die Infrastruktur und Stadtentwicklung eben an das geänderte Klima anpassen zu können.

Erläutert wurde bei der Auftaktveranstaltung auch, welche Daten benötigt werden. Das Konzept soll dann nicht als Anhaltspunkt für Planende oder Ingenieurbüros die individuellen Maßnahmen in einer Kommune beschreiben, es liefert auch jeweils eine erste Kostenschätzung, priorisiert die Maßnahmen und eröffnet den Kommunen Fördertöpfe, bei denen es dann auch Antragsprozesse für Förderung vereinfacht. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Workshop, bei dem die kommunalen Vertreter nach den ihnen bekannten Betroffenheiten ihrer Kommunen durch den Klimawandel befragt wurden.

In den kommenden zwei Jahren werden die beiden Klimaanpassungsmanager in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem sie unterstützenden Büro zunächst Daten zu den Betroffenheiten der einzelnen Städte und Gemeinden erheben, um im Anschluss im gegenseitigen Austausch entsprechende Maßnahmen für die einzelnen Kommunen zu entwickeln. Dabei suchen sie den Dialog mit Feuerwehren, Wasser- und Naturschutzverbänden, dem Gesundheitsamt, der Rettungsleitstelle des Landkreises, betroffenen Landwirten, Unternehmen und vielen weiteren. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen durch Umfragen zu ihren eigenen Betroffenheiten befragt und durch öffentliche Informationsveranstaltungen zu den Zwischenergebnissen informiert werden. Das kommunenscharfe Konzept soll dann Mitte des Jahres 2026 vorliegen, woraufhin die einzelnen Kommunen in die Umsetzung starten können.

Dabei wird es kurz- und mittelfristige Maßnahmen geben, die gegen die derzeit akuten Folgen des Klimawandels gerichtet sind und damit auch eine gewisse Dringlichkeit haben. Langfristige Maßnahmen hingegen richten sich gegen noch zu erwartende Auswirkungen des Klimawandels und sind somit auch perspektivisch zu sehen. Dabei geht es natürlich auch um die langfristige Entwicklung der Kommune, angelehnt an die langfristigen Klimaprognosen.

tb

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