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Patientenportal der Kreiskliniken

"Care Guide" soll den Patienten digital an die Hand nehmen

13.02.2025

Alles Wichtige für den Patienten in einer App: Der "Care Guide" soll das neue Patientenportal der Kreiskliniken werden. Foto: Emento

Darmstadt-Dieburg. Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg haben das letzte Puzzle-Stück hinzugefügt, um ihrem Ziel, das Krankenhausinformationssystem mit allen Klinik-Daten bis zum Jahresende zu digitalisieren, näherzukommen: Mit dem Care Guide von Emento ist nun ein Patientenportal ausgesucht worden, das bis zum Herbst laufen soll – und neben der von Nexus betriebenen Digitalisierung der Krankenhausdaten weitere Vorteile für die Patienten bringen wird. „Über ein Patientenportal kann sich die Klinik mit dem Patienten austauschen“, erklärt Jürgen Stolle als IT-Leiter der Kreiskliniken. Wichtige Informationen rund um die Behandlung und den Klinikaufenthalt erhalten die Patienten künftig einfach und zeitgemäß aufbereitet über eine Patienten-App. „Dabei begleitet der Care Guide Patienten vor, während und nach dem Klinikaufenthalt und ist eine ideale Ergänzung zur direkten Kommunikation mit den behandelnden und betreuenden Fachkräften“, sagt Projektmanagerin Carolin Butz vom Hersteller, der Emento GmbH aus Ratingen.

„Es ist schön, dass wir unserem Ziel der Digitalisierung wieder ein Stück näher kommen“, sagt Betriebsleiter Christoph Dahmen, „denn schließlich tun wir das alles, um die Abläufe im Krankenhaus für die Patienten zu optimieren.“ Und die Zahlen, die Emento nennt, sind in der Tat vielversprechend: Die Liegezeit verkürzt sich im Schnitt um ein bis zwei Tage und es gibt eine zehn bis 15 Prozent höhere Patientenzufriedenheit. „Wir nehmen unsere Patienten quasi digital an die Hand“, sagt Betriebsleiterin Pelin Meyer, „zusammen mit dem neuen Bettenhaus und dem, was Nexus für unsere Digitalisierung leisten wird, haben wir einen Riesenschritt in Richtung einer modernen, noch leistungsstärkeren Klinik getan.“

„Derzeit bekommt der Patient nach dem Erstkontakt bei einem geplanten Eingriff einen Stapel Papier, woraus er sich das Wesentliche selbst herausarbeiten muss“, erklärt Jürgen Stolle, „etwa: Wo muss ich hin? Was brauche ich?“ Mit Emento wird der Patient über eine App, die er für Android und Apple selbst auf sein Handy laden muss, in seinem gesamten Patientenlauf begleitet. Das funktioniert zum einen über Push-Benachrichtigungen durch die App, etwa für Terminerinnerungen oder Verhaltensregeln – etwa, wenn Patienten am Tag der Operation nichts essen dürfen – bis hin zu Checklisten, die je nach Dauer und Art des Aufenthalts dort für den Patienten hinterlegt werden. Aber auch Wegbeschreibungen per Video oder Aufklärung über den Eingriff per Video über die App sind vorstellbar. „All die Infos, die sich der Patient vorher selbst zusammensuchen musste, liefert nun der Care Guide“, sagt Jürgen Stolle. Aber auch die Klinik kann über die App auf dem Handy des Patienten bestimmte Sachen besser nachvollziehen: Etwa, ob die Checkliste gelesen wurde. „Hat er sie nicht gelesen, weiß die Klinik, dass sie ihn noch danach fragen muss“, sagt Stolle.

Die App kann dabei nur nutzen, wer beim Erstkontakt mit der Klinik registriert wurde. „Und auch nur für den Vorgang“, sagt Stolle. Aufklärungsbögen können dann in der App ausgefüllt werden, unterschrieben werden kann aber erst digital, wenn es zusätzlich das Aufklärungsgespräch beim Arzt gab. Der Erstkontakt läuft aber nach wie vor für den Patienten über die Terminvereinbarung per Telefon mit der Klinik. Dann übernimmt die App.   Es können beide Seiten profitieren, sagt Carolin Butz: die Patienten durch gute Aufklärung und die Klinik durch eine verbesserte Mitwirkung der Patienten. „Der Arzt muss weniger erzählen, aber die Patienten fühlen sich dennoch besser aufgeklärt“, sagt Jürgen Stolle. Dabei sei die App intuitiv zu bedienen, das hätten auch ältere Benutzer so zurückgemeldet.

Die Kreiskliniken werden dabei Referenzhaus für Emento, wie sie es auch schon sind für Nexus. „Emento und die Kreisklinik wollen gemeinsam Patientenkommunikation in der Region neu definieren und Maßstäbe setzen“, sagt Carolin Butz. Für Emento gehe es darum, Best-Practise-Beispiele zu dokumentieren und die Erkenntnisse eventuell auch auf Fachtagungen weiterzugeben. „Und für uns wird dies ein Alleinstellungsmerkmal in der Region sein“, sagt Christoph Dahmen.

tb

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